Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Freitag, 20. Januar 2012

Patagonien II: Torres del Paine (12. bis 14.01.)

Am Mittwoch kamen Juliane und ich dann gegen Nachmittag in Puerto Natales an. Wir hatten zwei verschiedene Hostels, weil es um diese Zeit echt sehr voll dort ist. Puerto Natales ist eigentlich nur ein kleines Dörfchen, das selber nichts zu bieten hat, aber es ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in den berühmten Nationalpark Torres del Paine. Deshalb gibt es dort nur Hostels und Turismusagenturen. Am Abend haben wir uns da mit Patricia und Lara getroffen, die aus Santiago gekommen sind. Aber da sie erst spät kamen, mussten Juliane und ich uns um alles kümmern. Wir haben die ganze Ausrüstung ausgeliehen, weil wir waren da ja campen und einkaufen waren wir auch. Als die andern beiden dann kamen, war es schon spät. Patricia war mit in meinem Hostel und Lara mit bei Juliane.
Am Donnerstagmorgen wurden wir um sieben Uhr in der Früh von dem Bus abgeholt, der uns in den Park bringen sollte. Wir hatten alles unsere Rucksäcke vollgepackt. Das musste ja alles rein: Schlafsack, Isomatte, Kleidung und auch Essen für drei Tage. Die Busfahrt dauerte an die zwei Stunden und dann waren wir da.
Der Park ist nach den Torres del Paine benannt, den Himmelstürmen. Das sind drei Türme, die aus einem wahnsinnigen Felsmassiv herausragen und die sind für Patagonien sehr bekannt.
Wir hatten drei Tage Zeit. Man kann dort Wanderungen ohne Ende machen, es gibt so viele Wege und das Gebiet ist so megagroß...es gibt auch mehrere Rundwege. Es gab nur ein Problem: Bis vor ein paar Tagen hat der Park mit starken Waldbränden zu kämpfen gehabt, die teilweise Gebiete verbrannt haben. So sind momentan einige Gebiete des Parks geschlossen, unter anderem der Gletscher, zu dem wir eigentlich hin wollten.
Wir haben dann beschlossen, unser Zelt und unser ganzes Gepäck nicht jeden Tag mitzuschleppen, sondern das Zelt an einem Campingplatz aufzustellen und von dem aus hatte man drei gute Möglichkeiten, Wanderungen zu unternehmen. Also wurde erstmal das Zelt aufgebaut und das war im Nachhinein so eine gute Idee, denn es wurde schon nicht so ganz unanstrengend.
Gleich an dem Tag, an dem wir angekommen sind, sind wir den Weg zu den Torres hochgewandert. Das ist gleich mal der heftigste Weg des Parks, aber das Wetter war so schön und das muss man hier ausnützen, weil man nicht weiß, wie das nie nächsten Tage sein wird.
Der Anstieg war zwar ganz schön anstrengend, aber sowas von schön! Er dauerte an die vier Stunden. Der Anfang ging etwas steil am Berg entlang, dann ging es schön durch einen Wald an einem Fluss entlang und das letzte Stück war echt heftig, weil es so steil war und es die ganze Zeit nur auf Felsen weiterging. Aber man hatte immer eine super Aussicht. Keine Zivilisation in Sicht, soweit das Auge reichte. Und in der Ferne immer Schneebedeckte Gipfel der Anden. Wunderschön.







Und dann kamen wir auf der Aussichtsplattform für die berühmten Torres del Paine an und wir waren einfach nur beeindruckt. Man steht da auf 800 Höhenmeter und dann ragen vor einem nochmal an die 2000 Meter Felstürme in die Gegend. Davor ist ein kleiner See, aber in so einem Blau, das habe ich noch nie gesehen! Unglaublich, wir waren alle hin und weg. War schon ein Gänsehautfeeling. Wir waren da an die eineinhalb Stunden und haben tausende von Fotos gemacht...Einfach toll.
Das Tolle ist ja, dadurch, dass es so lange hell ist, hatten wir genug Zeit für den Abstieg zurück zum Zelt. Das war sehr angenehm und es war auch nicht mehr so heiß und das Licht war sehr schön.
Wir waren dann aber doch ganz schön fertig, als wir unten ankamen und freuten uns auf eine Dusche.
Anschließend haben wir mit dem Campingkocher Nudeln mit Tomatensauce gekocht. Wir haben dann auf dem Campingplatz noch zufällig einen Franzosen, den wir aus Santiago kennen, und seine Schwester und seinen Bruder getroffen, das war witzig.











Die Nacht ließ sich im Zelt ganz gut verbringen. Es war nur ein bisschen windig.
Am zweiten Tag wollten wir dann zu den Cuernos, die sind nach den Torres auch ein sehr bekanntes Felsmassiv. Die Franzosen sind mit uns gekommen. Nur leider war es so windig, dass wir alle zwei Minuten stehen bleiben und uns gegen ihn richtig währen mussten. Da flog überall Sand rum und der Wind hatte eine ganz schöne Kraft...Uns kamen dann auch Leute entgegen, die dieselbe Tour machen wollten, dann aber umgedreht sind, weil später ein ziemlich felsiges Stück kommt, wo man sich nirgend festhalten kann. Und uns kamen sogar teilweise verwundete Leute wieder entgegen, die der Wind umgepustet hat. Und dann sind wir auch umgekehrt, das muss ja dann doch nicht sein.
Leider konnten wir sonst nicht viel mehr an dem Tag machen. Es gab noch eine Wanderroute, die wir aber am nächsten Tag machen wollten und ansonsten blieb uns für diesen  Tag nichts anderes übrig, als in auf dem Campingplatz zu verbringen. Wir waren ja eine etwas größere Gruppe, deshalb konnten wir gut reden und spielen, aber es war schon ein bisschen langweilig. Obwohl, in der Sonne ein Nickerchen zu machen ist auch nicht schlecht...Es war halt dann nur viel Zeit zum rumbringen, weil der Tag ja bis zehn, elf Uhr abends geht...Die Nacht haben wir alle sehr schlecht geschlafen, weil es so stürmisch war, dass man Angst hatte, jeden Moment würde das Zelt über einem zusammenbrechen. Hat aber Gott sei Dank alles gehalten.
An unserem letzten Tag sind wir dann noch den dritten Weg gegangen, wieder zusammen mit den Franzosen. An dessen Ende wäre aber kein Ziel gewesen, das ist nur schön, um einfach zu wandern, War aber auch nicht groß anspruchsvoll, aber auch wieder in einer sehr schönen Landschaft. Es war wieder ziemlich windig. Wir sind den Weg dann ca. zwei Stunde entlang gewandert, dann haben wir so ein schönes Plätzchen gefunden, dass wir das dann zu unserem Tagesziel erklärt haben und dort für zwei Stunden geblieben sind. Das war ein Fluss und eie Wiese im Wald und das war einfach schön und idyllisch.





Als wir dann wieder unten waren, mussten wir vier Mädels all unser Gepäck zusammenpacken. Und um acht Uhr ging dann unser Bus, der uns wieder nach Puerto Natales brachte.
Wir kamen alle ein bisschen fertig dort an und haben uns einfach nur auf ein Bett gefreut und auf eine Dusche, nach der mann dann auch sauber ist.

Aber Torres del Paine war schon echt total schön, also eine supertolle Erfahrung. Wir hatten alle megaviel Spaß.

Am nächsten Tag waren wir den Vormittag über noch in Puerto Natales, aber das ist irgendwie ein sehr trister Ort und deshalb sind wir dann am Nachmittag weiter nach Punta Arenas gefahren.

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