Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Dienstag, 28. Februar 2012

Argentinien: Córdoba (23. bis 28.02.)

Am Donnerstagmorgen bin ich dann in Córdoba angekommen. Ich habe dort bei einem Freund von Juliane (aus Deutschland), Guillermo, gewohnt und konnte deshalb auch etwas laenger bleiben.
Gleich am Donnerstag hat mich Guillermo durch die Stadt gefuerht. Córdoba ist eine Studentenstadt, deshlab gibt es viele junge Leute und das fuehlt man irgendwie auch in der Atmosphaere der Stadt. Ausserdem stehen dort viele Gebaeude, die noch aus der Kolonialzeit erhalten sind. Mir gefaellt sie Stadt ziemlich gut.


Kathedrale in Córdoba

Ich war fuenf Naechte hier in Córdoba, habe aber nur an zwei Tagen was unternommen. An einem war ich alleine in Villa General Belgrano, das ist ein kleines Doerfchen zwei Stunden Busfahrt von Córdoba entfernt und im Alpenstil errichtet. Auch die Landschaft drumherum erinnert sehr an die Alpen. es ist ziemlich gruen und bergig. In dem Dorf stehen dann lauter Haeuser, die mit Holz verziert sind. Es wirkt aber ein bisschen unauthentisch...Es gibt fast nur Restaurants und Souvenirlaeden und alle haben deutsch angehauchte Aushaengeschilder. Das Ganze wurde mal von deutschen Auswanderern errichtet. Im Oktober gibt es hier auch ein Oktoberfest. Hat mich jetzt nicht so ueberzeugt, aber es kamen ein paar Heimatgefuehle auf. :)
An einem anderen Tag war ich mit Guillermo und einer Freundin von ihm am Rande der Stadt, in Villa Carlos Paz, das schien mir sowas wie das Starnberg zu Muenschen zu sein. Auch an einem See gelegen und da wohnen anscheinend auch die etwas Reicheren. Aber es war ganz schoen da. Wir sind gegen Abend hingefahren, waren dann am Ufer ein bisschen spazieren, sassen im Gras und wenn es dunkel wird, treffen sich alle in der Fussgaengerzone, da sind dann Geschaefte, Bars und Restaurants. Da war ziemlich was los, es war lebendig und es hat mir gefallen.
Ansonsten waren wir noch zweimal am Wochenende feiern und waren dann immr dementsprechend die Tag danach erstmal lange am Schlafen und dann auch nicht so aktiv.

Am Dienstagnachmittag ging es dann weiter, wurde dann auch allmaehlich Zeit, weil wenn ih so am Reisen bin, dann kann ich nicht lange an einem Ort bleiben, sondern muss weiter.
Es ging nach Bariloche, in den Sueden Argentiniens und es lagen mal wieder 22 Stunden Busfahrt (auch ueber Nacht) vor mit. Chile und Argentinien sind so der wahnsinn, man kann einfach ewig im Bus sitzen und ist nach zwei Tagen immer noch im gleichen Land...unglaublich! Und dann immer diese Strecken, wo einfach nichts kommt...diese unendliche Weite!

Argentinien: Mendoza (20. bis 22.02.)

Und los ging es am Montag vor einer Woche Richtung Argentinien, Ziel: Mendoza. Nach einer sechstuendigen Busfahrt ueber die Anden, die echt schoen war, war ich auch schon in der Andenstadt angekommen. Ich war alleine unterwegs.
Mein Hostel lag driekt am Hauptplatz, als sehr zentral. Ich kam an meinem ersten Tag allerdings nicht dazu, mir gross was anzuschauen, weil mich meine Zimmerkompanen gleich auf eine Pizza-Tequila-Party in einem anderen Hostek mitgenommen haben. Das war ganz lustig. Das waren drei Chilenen und eine Israelin.
Am naechsten Tag bin ich dann erstmal alleine durch die  kleine Stadt gelaufen, aber so viel gab es da ehrlich gesagt nicht zu sehen. Die Stadt ist ziemlich klein und ausser einem kleinen Park mit einem kleinen Berg, auf den man hoch laufen konnte und dann einen weiten Bilck ueber die Stadt auf der einen und ueber die Anden auf der anderen Seite hat, gab es nicht.




Mendoza ist aber fuer Wein bekannt und die Umgebung ist eines der groessten Weinanbaugebiete Suedamerikas. Hier ist das Klima anscheinden perfekt und die Trauben koennen an die Haengen der Anden gut wachsen. Deshalb ist es hier obligatorisch, eine Wein-Tour zu machen. Die habe ich dann wieder mit den Chilenen und der Israelin zusammen gemacht. Wir sind mal wieder in einem Minibus gefahren und haben uns zwei Weingueter anschgeschaut: ein handwerkliches, traditionelles und ein technisches, modernes. War sehr interessant, das die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erfahren. In beiden gab es natuerlich auch Weinproben :) Und da hier auch Oliven wachsen, waren wir mit der gleichen Tour auch noch in einer Olivenoelfabrik.




Aussderdem kann man in Mendoza viel so Aktionsachen machen, weil es Berge und Fluesse gibt. Wir haben uns fuer Canopy entschieden und haben uns danach gewuenscht, es nicht gemacht zu haben...Das war ja sowas von langweilig! Wenn ich an Canopy denke, dann denke ich an eine Schlucht, in der ein Fluss fliesst und die so ca. 200 Meter breit ist und dann schwingt man sich da wie Tarzan ueber den Abgrund und hat Adrenalin. Das war allerdings hier ueberhaupt nicht der Fall...Die Schlucht war einfach nur ein Fluss von hoechstens 50 Metern Breite und das Seil hing so an die 3 Meter ueber dem Wasser...Wir sind dann da ruebergeschwungen und das war leider der reinste Kindergeburtstag...hat mich sehr an diese Seilbahnen erinnert, die es auch auf manchen Kinderspielplaetzen gibt. Recht viel mehr war das nicht. Aber wur durften wenigstens dann gleich dre Mal ueber das gleiche spannende Seil den Fluss ueberqueren...hat sich leider nicht gelohnt, aber das kann man ja davor nicht wissen.

Und dann ging es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag schon wieder mit dem Nachbus weiter; naechste Station: Córdoba

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Norden III: La Serena (13. bis 17.02.)

Am Montagmorgen ging es dann wieder raus aus dem Kaff Chañaral und nach La Serena, wo wir spätnachmittags ankamen. La Serena ist eine etwas größere Küstenstadt und im Gegensatz zu Chañaral voller Leben. Das ist im Sommer auch das Haupturlaubsziel der Chilenen. Es hat auch wirklich ein tolles Ambiente. Ca. 200.000 Einwohner, direkt am Meer und mit eigener Hafenstadt. Hier sind die Häuser oft noch im Kolonialstil erhalten und es ist total gepflegt und aufgeräumt. Nette Stadt, hat mir gut gefallen.
Am ersten Tag sind wir hat erstmal so in der Stadt rumgelaufen und sind dann zu der Hafenstadt Coquimbo. Coquimbo hat so ein kleines Wahrzeichen, ein Kreuz, dass Curz del III Milenium (Kreuz des III Jahrtausends) heißt und damals zur Jahrhundertwende gebaut wurde. Das steht auf einem kleinen Hügel und sieht abends ganz schön aus, wenn man es von Weitem sieht, weil es beleuchtet ist. Steht man aber direkt davor, ist das einfach nur ein Kreuz aus Beton, erinnert ein bisschen an ein Parkhaus. Aber man kann da mit einem Aufzug hoch fahren und hat einen schönen Ausblick auf ganz La Serena und Coquimbo.




Am Abend hatten wir dann ein absolutes Highlight: Hier gibt es das Valle del Elqui. Das ist hier ein Tal zwischen der Küstenkordillere, das sich von La Serena aus ins Landesinnere zieht. Das ist erstensmal sehr fruchtbar und deshalb wie so ein grüner Streifen. Und dort hat man einen der klarsten Sternenhimmel der Welt. Deshalb gibt es dort viele Observatorien und astronomische Wissenschaftsstationen. Und es gibt eben auch Touren in diese Observatorien, die natürlich nachts stattfinden. Wir wurden um neun Uhr abends abgeholt und sind dann erstmal zwei Stunden in das Tal rein und auf einen Berg gefahren. Schon auf dem Weg konnte man viele Sterne sehen, aber als wir dann ausgestiegen sind, hat es uns fast umgehauen! Man muss in diesem Moment den klarsten Sternenhimmel, den man bis dahin gesehen hat vergessen, denn man sieht wirklich mehr weiße Punkte als Nacht. Das erschlägt einen fast und die Sterne sind wirklich zum Greifen nahe. Man meint, umgeben von Sternenstaub zu und vor einem riesigen Bild zu stehen. Das ist der absolute Wahnsinn! Leider kann man davon ja keine Bilder machen…
Wir hatten so eine Führung, in der uns eine Frau alle möglichen Sternbilder gezeigt hat, die man sehen konnte, und das waren eine Menge: Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Waage, den kompletten Oreon und andere Konstellationen, die es nur auf der Südhalbkugel gibt, z.B das Cruz del Sur, das hier so ist wie bei uns der Große Wagen. Und wir haben auch den Mars gesehen und Sirius und mit bloßem Augen sogar andere Galaxien. Das war so atemberaubend! Wir durften auch durch so riesige Teleskope schauen und wir haben außerdem viel über das Weltall gelernt. Einfach super. Am liebsten hätten wir uns da hingelegt und hätten das noch Stunden angeschaut.
Am nächsten Tag ging es nach Punta de Choros. Da sind wir ca. zwei Stunden mit einem Bus hingefahren. Von dort aus kann man Bootstouren auf umliegende Inseln machen. Mit dem Boot (eine kleines Motorboot, in das ca. 10 Leute passen) fährt man dann an einer Delfinkolonie vorbei und wir haben aus nächster Nähe Delfine gesehen. Man konnte dann auf der Isla Damas aussteigen. Das ist eine kleine Insel und sowas von schön. Umgeben von weißem Sandstrand und auf der Insel wachsen sämtliche Kakteenarten. Wir haben die Insel einmal umrundet und es war total schön, so unberührte Natur.
Die Bootsrundfahrt ging dann weiter zu einer anderen Insel, die wir auf dem Boot umrundeten. Da konnten wir Seelöwen sehen und – ein weiteres Mal – Pinguine! Da leben die kleinesten Pinguine, die Humbolt-Pinguine. Voll süß!


Isls Damas: Wer erkennt die alte Damen in dem Felsen?



Humboldt-Pinguine

Ein weiterer Tagesausflug ging dann ins Valle del Elqui, diesmal bei Tageslicht. Wir sind in ein kleines Dörfchen, gefahren, vorbei an lauter Traubenplantagen. Hier wird der „Nationalalkohol“ Chiles, der Pisco, hergestellt. Das ist ein Traubenschnaps. Da wird aus den Trauben erst Wein gemacht und der wird dann nochmal destilliert und das ist dann Pisco. Wir waren in dem Dorf dann in einer der ältesten Pisco-Destillerien Chiles und hatten da eine Führung. War ganz interessant.




An unserem letzten Tag unserer Reise in den Norden haben wir einen Strandtag gemacht, denn La Serena hat auch viel Strand.

Jetzt übers Wochenende bin ich mal wieder auf Durchreise in Santiago und am Montag geht es wieder rüber nach Argentinien, nach Mendoza und Córdoba.

Der Norden II: Bahía Inglesa und Nationalpark Pan de Azúcar (11. bis 13.02.)

Wie gesagt, wir haben von Freitag auf Samstag Nacht mal wieder den Nachtbus genommen. Es ging weiter südlich in den Ort Chañaral. Der Ort selber hat gar nichts zu bieten und wir waren ehrlich gesagt ziemlich erschrocken über den Zustand des Ortes: ziemlich dreckig, runtergekommen und tote Hose. Und abends zum Essen haben wir genau eine Pizzeria gefunden, die der Treffpunkt überhaupt gewesen sein zu schien. Wir sind da nur hingefahren, weil er in den Reiseführern als guter Ausgangsort für zwei Ausflüge steht. Aber es gab nicht mal ein Hostel, also mussten wir eine Art Pension nehmen. Die war jetzt nicht gerade so der Hit, etwas schäbig und nicht das sauberste und gepflegte. Aber hier in Chile kann man bei sowas super mit dem Preis verhandeln. Im Endeffekt haben wir dann nämlich am Schluss für zwei Nächte nur den 2/3-Preis für eine Nacht gezahlt und da war das dann ok, dass wir in einer Art Absteige gelandet sind. Wir waren da ja eh nur zum schlafen.
Wir sind da also am Samstag in der Früh angekommen und gleich weiter gefahren zur Bahía Ingesa. Das ist einer der schönsten Strände Chiles und wird auch chilenische Karibik genannt. Das ist eine große Bucht und das Wasser schimmert wirklich in allen möglichen Blau- und Türkistönen und außenrum ist weißer Sandstrand und kleine Felsen. Ziemlich schön. Wir haben den ganzen Tag da verbracht und einfach mal ein bisschen entspannt. Muss ja auch mal sein…Leider haben wir uns auch alle einen gescheiten Sonnenbrand geholt. Die Sonne hier in Chile ist nämlich sehr stark, weil es hier im Sommer auch ein Ozonloch gibt.






Am nächsten Tag sind wir in den Nationalpark Pan de Azúcar (Zuckerbrot). Das sind so Felsformationen direkt an der Küste und es gibt auch langen Strand. Wir sind dann ein bisschen auf den Felsen rumgewandert und mittags konnte man voll lecker frischen Fisch für wenig Geld essen. Den Nachmittag haben wir dann auch wieder am Strand dort verbracht, aber schön angezogen, weil wir ja alle Sonnenbrand hatten, aber man hätte sowieso nicht schwimmen können, weil die Wellen sehr stark waren und es gab Strömungen.







Der Norden I: San Pedro de Atacama (06. bis 10.02.)

Am Montag, den 6. Februar ging es dann in den Norden Chiles. Von Santiago aus bin ich geschlagene 24 Stunden mit dem Bus nach San Pedro de Atacama gefahren. Unglaublich, diese Weiten dieses Landes, man fährt 24 Stunden und befindet sich immer noch im gleichen Land. Und dabei bin ich noch nicht mal nah an der nördlichen Grenze Chile Aber Reisen im Bus ist hier sehr beliebt und total angenehm. Es gibt so bequeme Sitze, die fast noch besser sind als im Flugzeug. De größte Teil des chilenischen Nordens ist Wüste. Man darf sich das aber nicht so wie die Sahara-Wüste vorstellen, dass es nur Sand und Dünen gibt, denn die Atatcama-Wüste (die trockenste Wüste der Welt!) besteht aus rotbraunem Gestein und Geröll und wird von vielen Bergen durchzogen. Im südlicheren Teil gibt es auch noch ein bisschen Vegetation wie Kakteen, aber je nördlicher, desto kahler. Das ist aber schon ein interessantes Bild, was man da sieht, denn man hat das Meer und gleich an der Küste fängt die Wüste an.
Am Dienstagmorgen bin ich dann in San Pedro de Atatacama angekommen. Das ist eine sehr kleine Stadt mitten in der Wüste, die sozusagen eine Oase ist. Das Dorf ist ziemlich touristisch und es gibt außer vielen Hostels, Reiseagenturen, Minimarkets und sonstigen touristischen Einrichtungen nicht viel. Aber es ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüste. Aber es hat auch einen gewissen Charme, alles kleine Häuschen und es gibt keine geteerten Straßen, sondern nur Schotterwege. Wenn man Richtung Anden schaut, dann thront ein riesiger Vulkan, dessen Spitze schneebedeckt ist und meistens in Wolken hängt, über San Pedro. Ansonsten ist es schon noch ziemlich ursprünglich, man muss an Wasser und Elektrizität sparen und es gibt viele Kusthandwerkerstände.
Ich hab mich dort mit Katti getroffen, eine Deutsche, die schon einen Tag vor mir da war. Unser Hostel war total gemütlich, alternativ, aber es hat sehr gut in einen Ort wie San Pedro gepasst. Katti und ich haben uns dann Touren für die nächsten Tag organisiert, denn ohne gebuchte Touren kann man hier nirgend wo hin, weil alles geschützte Gebiete sind und außerdem kann man hier an interessante Punkte viele Kilometer zurücklegen und braucht ein Auto.
Wir hatten allerdings ein bisschen Pech mit dem Wetter: Es gibt dort ca. 10 bis 20 Tage, meistens im Februar, 
an denen es regnet (die einzigen Tage im Jahr!). Und wir haben genau diese Tage erwischt und deshalb konnten wir ein paar Sachen, die wie eigentlich unbedingt machen wollten, nicht machen. Aber es war auch echt witzig, in der trockensten Wüste der Welt Regen zu erleben und das jeden Tag um die gleiche Uhrzeit…
Unsere erste Tour ging am Mittwoch zuerst zu den Lagunas Altiplánicas. Hier in der Gegend gibt es sehr viele Vulkane und dort herum lauter Lagunen, die zwischen den Bergen aus 4000 Meter Höhe liegen. Wir sind da hoch gefahren mit so einem Minivan und es war echt schön. Man war in den Bergen, auf denen teilweise echt Schnee liegt und dann hat man da die kristalklaren Lagunen und nach unten einen Blick auf die Wüste. Das ist schon ein bisschen paradox.






Ein Higlight bei San Pedro de Atacama ist die Salar de Atacama, eine Salzwüste. Die besteht aus lauter Salzkristallen und ist auch etwas, was ich davor noch nie gesehen habe. Ziemlich beeidruckend! Und dort leben dann doch tatsächlich Flamingos. Denn es gibt seltsamerweise mitten in dieser Salzwüste Süßwasserlagunen. Ihr merkt schon, dort hält die Natur einiges an Überraschungen bereit!




Am Abend ist dann auch Felix zu uns gestoßen, der aus Bolivien gekommen ist. Wir waren dann also zu dritt unterwegs.
Am nächsten Tag sind wir zu einer Ruine einer alten Festung gegangen, die von den indianischen Ureinwohnern zum Schutz diente. Zuerst haben wir uns da nichts so spektakuläres vorgestellt, aber das war dann doch ganz schön groß und obwohl keiner von uns auf Macchu Picchu gewesen ist, hat uns das sehr daran erinnert. Die Indianer haben das in den verschiedenen Kriegen hier in der Region als Rückzugsort genutzt und später dann natürlich auch zur Verteidigung gegen die spanischen Eroberer.


Pukara de Quitor

Dann gibt es dort auch noch in der Salzwüste neben den Süßwasserlagunen Seen, die mehr Salzgehalt haben als das Tote Meer. Da gibt es dann Ausflüge zum Baden hin. Und da schwebt man echt an der Oberfläche und kann wegen dem starken Auftrieb nicht mal schwimmen und nicht untergehen. Leider konnten wir das nur kurz genießen, weil es dann eben angefangen hat zu regen und zu gewittern, was echt schade war.
Das absolute Highlight war aber das Valle de la Luna, das Mondtal. Dort sind die rotbraunen Felsen so eigenartig und teilweise mystisch geformt, dass es eben wie auf dem Mond aussieht. Man sagt auch, dass, wenn die NASA die Mondlandung tatsächlich nur inszeniert hat, dann haben die das im Valle de la Luna gemacht. Wir hatten da eine Tour spätnachmittags/abends zum Sonnenuntergang. Und es ist einfach so atemberaubend! Diese Felsformationen sind der absolute Hammer! Und in der Abendsonne schimmerten sie so schön und der Sonnenuntergang war einfach gigantisch! Wahnsinn, was die Natur nicht alles schaffen kann! Einfach unbeschreiblich schön.






Was wir noch gerne angeschaut hätten, wären die Tatio-Geysire gewesen, bei denen schießt zum Sonnenaufgang heißer Wasserdampf aus der Erde und das muss auch ein tolles Naturschauspiel sein, aber unsere Tour wurde wegen Regen eben leider abgesagt.

Also die paar Tag in der Wüste haben mich echt fasziniert. Sowas habe ich davor noch nicht gesehen und war total neu für mich und deshalb echt eindrucksvoll. Es haben sich viele Bilder in meinen Kopf geprägt, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde!

In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir die tiefste Wüste wieder verlassen und sind wieder Richtung Süden gefahren. Nächste Station: Strandwochenende in Chañaral.

Samstag, 4. Februar 2012

Buenos Aires (22.01. bis 02.02.)

 Nach dem Süden ging es jetzt die letzten zehn Tage in die südamerikanische Metropole Buenos Aires. Diese Stadt ist einfach der absolute Hammer, ich bin immer noch ziemlich geflasht! Man sagt über Buenos Aires, dass es eine europäische Stadt ist, die von Italienern nach französischem Vorbild gebaut wurde und von spanischsprechenden Engländern bewohnt wird. Zu den Italienern: Die ersten Siedler waren Italiener. Zu den Franzosen: An jeder Ecke steht ein tolles Bauwerk und eigentlich würde man keines davon so in Südamerika erwarten. Lauter alte Paläste und Kathedralen, so richtig schön. Man sagt ja manchmal auch das Paris von Südamerika. Zu den Engländern: Argentinier sind sehr höfliche Leute und immer zuvorkommend. Und sie stehen gerne Schlange, ob das jetzt für den Bus, die Bahn oder ds Kino ist. Es wird nie gedrängelt und alles gehr sehr geordnet voran. Zu den Spaniern: Im Endeffekt waren es halt doch die Spanier, die Argentinien kolonialisiert haben.
Buenos Aires liegt direkt am Río de la Plata, der ist aber eine ganz schöne Drecklarche, weil da viele Abflüsse der Stadt hineingeleitet werden und deshalb nicht zum Baden einlädt.

Wir waren zu zweit unterwegs, Lara und ich, und wir hatten zehn Tage Zeit. Zuerst dachten wir, dass das für eine Stadt ganz schön lange wäre, aber man kann hier einfach so viel machen und die Stadt auf sich wirken lassen, da wurde uns nicht langweilig.
Wir haben bei Bekannten von Laras Familie gewohnt. Die wohnen zwar etwas außerhalb von der Stadt, aber mit der Bahn brauchten wir nur eine halbe Stunde. Das Haus liegt in einer feineren Gegend und ist sehr riesig mit einem großen Garten und Pool. Uns ging es da ziemlich gut: Die Hausherren waren gar nicht da, sondern im Urlaub. Aber die lassen hier ihre Häuser nie alleine, sondern es sind immer die Hausangestellten, in unserem Fall die Frau, die sich um den Haushalt kümmert und der Mann, der sich um die Hausmeisterarbeiten kümmert und ihr Sohn, da, die auch mit in dem Haus wohnen. Wir hatten das ganz separate Gästehaus für uns alleine und das alleine war schon riesig. Und wir durften den Pool benutzen. Also wir haben da richtig Urlaub gemacht und hatten es echt entspannt J.


Unser Häuschen

Ganz wichtig dort sind der Mate-Tee (aufgegossener Kräutertee, der aus einem bestimmten Gefäß, der Calamate, und mit einem bestimmten Strohhalm, dem Bombilla, getrunken wird) und natürlich der Tango, mit dem man an jeder Straßenecke in Kontakt kommt. Jeden Abend sind da mehrere Künstler in der Fußgängerzone und geben ihr Können zum Besten.
Wir haben alle wichtigen Viertel abgeklappert:
Puerto Maderno, der Hafen
Palermo, das Partyviertel
San Telmo, das Markt- und Tangoviertel
Recoleta, das Reichenviertel
La Boca, das Künstlerviertel und das Viertel des erfolgreichsten argentinischen Fußballclubs Boca Juniors.




Markt in San Telmo

In La Boca

Natürlich durfte auch der Plaza de Mayo nicht fehlen. Hier findet jeden Donnerstagnachmittag eine Demontration der Madres de la Plaza de Mayo statt. Das sind die Mütter und Großmütter, deren Söhne und Enkel während der Militärdiktatur grundlos verschwunden sind. Und die protestieren für Gerechtigkeit und die Aufklärung der Prozesse.
Und natürlich waren wir auch beim Obelisken, dem Wahrzeichen der Stadt, der auf einer der breitesten Straßen der Welt, der Avenia 9 de Julio, steht.


Plaza de Mayo

Regierungsgebäude Casa Rosada

El Obelisco

Avenia 9 de Julio

Las Madres de la Plaza de Mayo

Einen Tag lang waren wir auch in Uruguay. Wir sind mit der Fähre drei Stunden über den Río de la Plata gefahren, von Buenos Aires nach Colonia de Sacramento. Das ist eine der ältesten Städte Südamerikas und wunderschön. So richtig ruhig und klein. Erinnert irgendwie an eine italienische Stadt im Süden oder so. Total malerisch und gemütlich.


Colonia de Sacramento, Uruguay



Gleich am ersten Tag haben wir auch durch Zufall andere Deutsche beim Fotos machen kennen gelernt, die hier alle auf eine Sprachschule gehen. Mit denen waren wir dann öfters unterwegs. Und wir haben einen Schweizer, den wir aus Punta Arenas kannten, in Buenos Aires wieder getroffen…so klein ist die Welt. Es war schon echt verdammt cool und witzig.
Highlight war ein Konzert einer Percussion-Gruppe. Die sind vielleicht abgegangen und haben die Menge zu feiern und tanzen gebracht, das war auch einmalig. So, wie man sich Südamerika immer vorstellt. ¡Fue la raja!




Jetzt bin ich grad erstmal wieder ein paar Tage in Santiago und am Montag geht es weiter in den Norden, in die Atacamawüste. Das wird auch nochmal genial!

Ganz liebe Grüße von der Südhalbkugel, ich vermisse euch!
Sabrina J