Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Montag, 19. März 2012

Últimos Días en Chile (13. bis 19.03.)

Es ist einfach so unglaublich, wie schnell dir Zeit vergeht. Jetzt sitze ich schon morgen in Flugzeug und komme am Mittwoch wieder in Deutschland an. Und dabei ist es mir, als wäre ich gestern erst den umgekehrten Weg geflogen…
Und ich habe in den letzten fünf Monaten ganz viel gelernt, neue Erfahrungen gemacht und habe ganz viel von Chile sehen können. Und ich muss zugeben, das Land und seine Leute haben es mir angetan. Es gibt so unglaublich viel zu sehen. Der Norden und die Wüste, der kleine Süden mit seinen ganzen Wäldern, Seen und Flüssen, Patagonien, wo man im Süden der Welt ist und wo meistens das Eis herrscht. Und dann natürlich Santiago, die Stadt, in der ich mich dann doch recht heimisch gefühlt habe. Und die Chilenen: offenherzig, immer hilfsbereit, manchmal zu offensiv (aus der Sicht eines deutschen Mädels in einer Disco), manchmal etwas zu zurückhaltend und erst (unter den Südamerikanern gelten sie als die ernstesten), aber das macht sie auf der einen Seite supersympatisch und auf der anderen doch seriös.

Die letzten Tage habe ich versucht, mich mit den Leuten zu treffen, die ich hier kennengelernt habe. Leider sind viele Nicht-Chilenen teilweise schon wieder nach Hause geflogen und auch mit den Chilenen war es etwas schwer, weil hier die Uni letzte Woche wieder angefangen hat und alle wieder angefangen haben zu lernen und arbeiten. Mit meiner Gastfamilie war es auch nochmal echt supernett und das Sofa war auch gemütlich. Und ich habe von meiner Gastmutter gelernt, Empanadas zu machen. Ich war noch ein paar Mal feiern und habe die carrete chilena noch genossen. Die Chilenen wissen, wie man feiert, da ist immer alles so voller Freude und da ich jetzt Fan von Reggeaton bin, musste ich auch das ausnutzen.
Und natürlich habe ich nochmal meine Lieblingsplätze von Santiago besucht. Natürlich habe ich auch den Sommer ausgenutzt, war viel in der Sonne gelegen und im Pool.
Also ich habe meine letzten Tage durchaus genossen.

Ich weiß, dass mir der Abschied morgen ziemlich schwer fallen wird, aber es warten ja auch wieder tolle Sachen und vor allem Menschen daheim auf mich.

Danke an alle, die meinen Blog die letzten Monate fleißig verfolgt haben. Ich hoffe, ich konnte euch damit ein bisschen an meinen Erlebnissen teilhaben lassen.

Ein letztes Mal viele liebe Grüße aus Chile! Wir sehen uns in Deutschland wieder!

Eure Sabrina J

Dienstag, 13. März 2012

Pucón (09. bis 12.03.)

Meine letzte Station meiner Reise in den Süden Chiles war Pucón. Pucón gibt ein ziemlich ähnliches Bild zu Puerto Varas: am See Villarica gelegen und es gibt auch einen Vulkan, heißt auch Villarica, der liegt aber genau auf der Seite des Sees wieder Ort. Und der Vulkan ist einer der zehn aktivsten Vulkane der Welt und gute Bergsteiger können den auch bis oben zum Krater besteigen.
Leider hatte ich ein bisschen Pech mit dem Wetter, hatte nur an einem Tag schönes Wetter. So habe ich leider auch nur an einem Tag den Vulkan sehen können.




Morgendliche Rauchzeichen

Einen Tag habe ich im Nationalpark Huernquehue (die ganzen Namen hier kommen von den Mapuche-Indianern) verbracht. Das war mal wieder Natur pur! Richtig schön dichter Regenwald und auch wieder Lagunen. Das war aber diesmal ziemlich viel Wandern und gar nicht so unanstrengend.








An einem anderen Tag war ich Raften. Dachte ja erst, dass nach Canyoning nichts mehr cool ist, aber es war nochmal verdammt gut. Der Fluss hatte Raftingstufe 4 von 5 möglichen. Und das ging voll ab und hat nochmal sehr viel Spaß gemacht. Ich war mit lauter Chilenen unterwegs und wir haben eine kleine Party draus gemacht, ¡bacán!

Und ich war bei heißen Thermalbädern. Denn überall, wo es Vulkane gibt, gibt es auch heiße Quellen und in der Gegend gab es lauter Thermen. Ich hab das mit dem Wetter ganz gut abgepasst: Bin an einem verregneten Nachmittag los und das war super. Da, wo ich hingefahren bin, gab es sechs natürliche Steinbecken, alle im freien und alles hatten unterschiedliche Temperaturen. Und alles direkt neben einem Fluss. Draußen war es also kalt und es hat geregnet und man selber saß gemütlich in einem der Becken. Wenn einem zu warm wird, geht man einfach eine Runde im Fluss baden. Danach war ich so entspannt!

An meinem letzten Tag war ich nochmal bei kleinen Wasserfällen und einer Lagune, die so blau war, das habe ich davor noch nie gesehen (--> Laguna Azúl).




Laguna Azúl



So, seit heute Morgen bin ich wieder in Santiago. Habe jetzt noch genau eine Woche hier. Schon krass, wie schnell dir Zeit vergeht. Ich werde meine letzten Tage zusammen mit meiner Gastfamilie verbringen. Die haben zwar zurzeit schon wieder eine Neue bei sich wohnen, eine Österreicherin, aber ich bin trotzdem herzlich willkommen und darf auf dem Sofa schlafen. Ich wurde auch ganz gewohnt herzlich empfangen und ich freu mich richtig, meine letzte Zeit hier mit denen verbringen zu dürfen. Ich werde noch ein paar Sachen besorgen, natürlich alle Leute, die noch da sind treffen und all die anderen Sachen machen, die man eben in Chile so macht.
Werde mich vor meiner Heimreise aber nochmal melden!
Wir sehen uns bald! Besito de Chile J

PS: Es sind jetzt auch Fotos in den vorherigen Einträgen, also einfach nochmal nachschauen!

Puerto Varas (05. bis 09.03.)

Nach der Isla Chiloé ging es wieder mit Bus und Fähre auf das chilenische Festland, nach Puerto Varas. Ich bin zwar nicht mit der Kanadieren im selben Bus gesessen, aber wir hatten im gleichen Hostel gebucht.
Puerto Varas liegt am Lago Llanquihue. Wenn man von Puerto Varas aus an das andere Ufer schaut, sieht man zwei Vulkane, den Osorno und den Calbuco. Der Osorno ist der perfekte Kegelvulkan mit einer weißen Kappe. Allerdings sieht man beide nur bei gutem Wetter. Ich hatte alle Tage, die ich in Puerto Varas war, sehr viel Glück mit dem Wetter, denn die Woche davor soll es wahnsinnig geschüttet haben. Aber man merkte doch, dass es dort langsam Herbst wurde. Klar, das liegt ungefähr so weit südlich, wie wir in Deutschland nördlich, also entspricht hier der März unserem September.


Vulkan Osorno



Am Tag, nachdem ich angekommen bin, habe ich am Vormittag erstmal alleine die Stadt erkundet. Mir gefiel es dort super gut. Total nettes Städtchen (ca. 30.000 Einwohner)und sehr belebt. Und man merkt den Einfluss der deutschen Einwanderer extrem. Alles ordentlich und viele Geschäfte haben werben mit deutschen Aushängeschildern („deutsches Bier“, „Kuchen“,…). Direkt am Ufer liegen die ganzen 5-Sterne-Hotels, von denen viele auch deutsche Namen haben. Es gibt auch einen kleinen Berg. 




Am Nachmittag bin ich dann mit der Kanadierin in Frutillar gefahren. Das ist das deutsche Dorf schlechthin in der Gegend. Und es gibt ein Museo Alemán, ein Freilichtmuseum über die deutsche Kolonialzeit hier. Das war wirklich super und voll schön hergerichtet. Außerdem hat man von dem Ort aus eine wunderschöne Sicht auf den Vulkan. Und dann haben wir natürlich auch Kuchen gegessen J.


Erste Mühle im Süden Chiles, Museo Alemán

Am nächsten Tag war ich dann wieder alleine unterwegs, weil die Kanadierin schon wieder weitergefahren ist. Ich bin zu den Saltos del Petrohué, das sind eine der schönsten Wasserfälle Chiles. Die liegen in einem Nationalpark und es gibt dort mal wieder valdivianischen Regenwald. Und das sind richtig viele Wasserfälle, die da auf einmal runterdonnern.








Man kommt dann auch an einen kristallklaren Bergsee, den Lago de Todos los Santos, in dem sich die umliegenden Berge spiegeln. Und natürlich überragt der Osorno mal wieder alles und auch der Strand des Sees ist aus Vulkangestein.


Lago de Todos los Santos

Zum Greifen nahe...

Am Donnerstag war dann Action angesagt. Ich habe Canyoning ausprobiert. Schwer zu beschreiben, aber man stürzt sich da Wasserfälle hinunter und springt von Felsen aus in einen Fluss; so ein bisschen wie Raften mit dem eigenen Körper, natürlich mit guter Ausrüstung. (Videos gibt es hier: http://www.pachamagua.com/index2.html). Das war so ein Spaß, eine der besten Sachen, die ich je in meinem Leben gemacht habe! Tan entretenio y lleno de adrenalina J

Ich war echt recht lang in Puerto Varas, vier Nächte hab ich dort verbracht. Dann ging es weiter gegen Norden, nach Pucón.

Sonntag, 4. März 2012

Isla Chiloé (02. bis 05.03.)

Den ganzen Freitag ueber war mal wieder Busfahren angesagt. In der Frueh um halb acht ging es los und wieder ueber die Anden rueber nach Chile. Wenigstens war der Weg mal wieder schoen. Aber die Chilenen machen immer ein Mordtheater um die Einreise nach Chile. Waehrend man in Argentinien sich einfach seinen Einreisestempel geben laesst, muss man fuer die Einreise erstmal tausend Zettel ausfuellen, die einen selber und das Gepaeck betreffen. Dann bekommt man seinen Einreisestempel und dann wird das ganze Gepaeck wie am Flughafen durchleuchtet. es gelten naemlich bestimmte Einfuhrbestimmungen und wehe dem du willst was halbwegs Essbares mit ins Land nehmen!
Gegen Mittag kam ich dann in Puerto Montt an und von da aus nahm ich dann einen weiteren Bus auf die Isla Chiloé. Man setzt da mit der Faehre ueber und mein Ziel war Castro, die Hauptstadt der Insel, mittig an der Ostkueste gelegen.
Ich kam erst abends an, aber da dort alles ueberschaubar ist, fand ich mein Hostel gleich. Da ich ueber´s Internet nichts anderes gefunden haben, hatte ich einen ziemlich Luxus: Ein etwas teures Einzelzimmer in einer Art Pension, aber es was total gemuetlich da, hab mich gleich wohl gefuehlt. Das passt sehr zum Charme der Insel.
Die Isla Chiloé wird auch oft das "Irland Chiles" genannt, weil es das Fleckchen Chiles mit dem meisten Niederschlag und dem unbestaendigsten Wetter ist. Und sie ist noch sehr unberuehrt, das heisst viel Natur und viel Gruen (Auszug aus Wikipedia: Das Klima ist mild, aber außerordentlich feucht, Regen überaus häufig [...] Diese Feuchtigkeit erklärt die starke Entwicklung der Vegetation, die der fruchtbare Boden noch befördert.). Der Wetterbericht ist hier zu 90% unzuverlaessig. Man muss, wenn man aus dem Haus geht, auf alles eingestellt sein. Los geht es immer mit T-Shirt, Pulli, Fleecejacke und Regenjacke. Nach ein paar Minuten wird die Fleecejacke ausgezogen, Regenjacke bleibt aber an. Noch dem Regenschauer wird sie dann ausgesogen und sobald die Sonne rauskommt, muss man auch den Pulli ausziehen. Und fuenf Minuten spaeter wird alles in irgendeiner Reiehnfolge wieder angezogen. (Sorry, wenn es euch langweilt, aber das gehoert auch zu dem taeglichen Leben einer Reisenden^^)
Aber die Chiloten (die Einwohner, ich find den Namen unglaublich witzig) haben sich da schon voll dran gewoehnt und kommen total gut mit dem Regen klar. Sie sind auch froh, dass es ihn gibt, denn nur so kann hier diese wahnsinnige Vielfalt an Vegetation existieren.


Castro (mir Regenbogen)

Gut, am Samstagmorgen bin ich dann bei strahlendem Sonnenschein in meinem gemuetlichen Einzelzimmer ausgewacht, waehrend ich geduscht habe hat es zugezogen und beim Fruehstueck regnete es...Beim Fruehstueck habe ich dann einen Kanandier, eine Kanadierin und einen Argentinier kennen gelernt und wir haben dann gemeinsam beschlossen, trotz des schlechtes Wetters in den Nationalpark zu gehen. Der leigt aus der Westseite der Insel und ist mit dem Bus gut zu erreichen.
Es war so unglaublich schoen da! Es gibt einen kleinen Teil am Strand. Dort ist es so windig, dass wir danach ueberall Sand hatten und das Meer ist richtgig wild. Alles rauscht und am Strand ist es von der Gischt ganz neblig. Super Atmosphaere! Und wir hatten voll Glueck, weil gerade mal wieder die Sonne rauskam, als wir da waren.






Dann ging es weiter in den Regenwald. Das ist natuerlich kein tropischer Regenwald, aber durch den vielen Regen wachsen hier unglaublich viele, sattgruene Pflanzen kreuz und quer. Und hier wurden wir wieder vom Regen begleitet, aber wir hatten ja quasi ein Dach aus Laub.




Am Sonntag war ich dann am Vormittag in Castro unterwegs. Die Leute hier direkt am der Kueste habe hier ihre Haeuser auf Holzpfaehlen im Wasser gebaut. Diese Haeuser heissen Palafitas und sind auch aus Holzziegeln gebaut und bunt angemalt. Wenn die Sonne scheint, dann spiegeln sie sich im Wasser, was superschoen ist!






Am Nachmittag war ich dann nur mir der Kanadieren auf einer anderen Insel. Chiloé ist ja ein ganzes Inselarchipel. Dort sind wir in ein kleines, verschlafenes Dorf gefahren. In Chiloé stehen die beruehmten Holzkirchen. Die sind komplett aus Holz gemacht (wie sehr vieles hier). Und in dem Dorf, in dem wir waren, steht die aelteste Holzkirche Chiloés.




So, das war´s auch schon wieder von der Insel. Man kann hier wirklich wunderbar abschlaten und die Welt um sich herum vergessen. Hier ist das Leben echt anders als auf dem festland von Chile, hat mir sehr gut gefallen.
Morgen geht es wieder auf´s Festland, nach Puerto Varas. Ich hoffe auf bessere und bestaendigeres Wetter :)

Donnerstag, 1. März 2012

Argentinien: Bariloche (29.02 bis 02.03.)

Es ging also wieder weiter in den Sueden. Nach 24 Stunden Busfahrt war ich auch "schon wieder" in Bariloche angekommen. Ich bin hier mal wieder in Patagonien, aber ganz im Norden von Patagonien, aber die Landschaft war mal wieder gepraegt von nichts als weitem Land mit kleinen Bueschen und Straeuchern. Aber ab und zu kam mal ein See und die hatten eine unglaublich dunkle Farbe. Also wenn man, so wie ich, im Bus oben und ganz vorne sitzt und einen Blick durch das Panoramafenster hat, dann kann man so eine Busfahrt auch echt geniessen und das Land auf diese Weise kennen lernen.




Bariloche liegt an so einen tiefblauen See und ist ein kleines, aber feines Staetchen mit viel Leben.
Nachdem ich mein Hostel bezogen habe (ich bin immer noch alleine unterwegs) hab ich eine Runde druch das Zentrum und am See entlang gedreht. Zu mehr hat das Tageslicht erstmal nicht gereicht.
Am naesten Tag (also heute) hab ich eine kleine Tour gemacht. Hier gibt es natuelich viel Natur und es ist ziemlich beliebt, sich hier ein Fahrrad zu mieten und dann den Circuito Chico zu machen, das ist so eine Rundtour um unter anderem einen See und durch Waelder. Ich habe im Hostel mal gleich wieder einen netten Chilenen getroffen (komischerweise treffe ich in Argentinien erstaunlich oft auf Chilenen, obwohl sie alle immer behaupten, sie moegen Argentinien nicht...scheinen wohl doch auszunutzen, dass es nur ein Katzensprung ueber die Anden ist...) und wir sind zusammen los.
Wir hatten nur leider ein bisschen Pech mit dem Wetter...Am Anfang sah es noch gut aus, aber dann hat es zugezogen und es hat immer wieder mal ziemlich strak geregnet. Deshalb mussten wir uns oefters mal unterstellen und haben deswegen auch laenger fuer den Rundweg von ca. 25 Kilometern gebraucht. Aber wir haben das trotzdem genossen, auch wenn das Fahrras recht unbequem war und mir jetzt mein Po und mein Ruecken weh tun. Aber die Landschaft um den See rum war echt superschoen. Zur Belohnung und zum Aufwaermen gab es dann ein Milanesa-Sandwich (typisch argentinisch, eine Art Hamburger mit Schnitzel; muy rico!) und eine heisse Schokolade.






Das war es dann auch schon wieder von Bariloche, war sozusagen nur ein kleiner Zwischenstopp, morgen geht es schon wieder rueber nach Chile, auf die Insel Chiloé. Das heisst dann auch endgueltig, schonmal Argentinien Adiós zu sagen, weil ich meine letzten knappen 20 Tage noch in Chile verbringen werde.

Dienstag, 28. Februar 2012

Argentinien: Córdoba (23. bis 28.02.)

Am Donnerstagmorgen bin ich dann in Córdoba angekommen. Ich habe dort bei einem Freund von Juliane (aus Deutschland), Guillermo, gewohnt und konnte deshalb auch etwas laenger bleiben.
Gleich am Donnerstag hat mich Guillermo durch die Stadt gefuerht. Córdoba ist eine Studentenstadt, deshlab gibt es viele junge Leute und das fuehlt man irgendwie auch in der Atmosphaere der Stadt. Ausserdem stehen dort viele Gebaeude, die noch aus der Kolonialzeit erhalten sind. Mir gefaellt sie Stadt ziemlich gut.


Kathedrale in Córdoba

Ich war fuenf Naechte hier in Córdoba, habe aber nur an zwei Tagen was unternommen. An einem war ich alleine in Villa General Belgrano, das ist ein kleines Doerfchen zwei Stunden Busfahrt von Córdoba entfernt und im Alpenstil errichtet. Auch die Landschaft drumherum erinnert sehr an die Alpen. es ist ziemlich gruen und bergig. In dem Dorf stehen dann lauter Haeuser, die mit Holz verziert sind. Es wirkt aber ein bisschen unauthentisch...Es gibt fast nur Restaurants und Souvenirlaeden und alle haben deutsch angehauchte Aushaengeschilder. Das Ganze wurde mal von deutschen Auswanderern errichtet. Im Oktober gibt es hier auch ein Oktoberfest. Hat mich jetzt nicht so ueberzeugt, aber es kamen ein paar Heimatgefuehle auf. :)
An einem anderen Tag war ich mit Guillermo und einer Freundin von ihm am Rande der Stadt, in Villa Carlos Paz, das schien mir sowas wie das Starnberg zu Muenschen zu sein. Auch an einem See gelegen und da wohnen anscheinend auch die etwas Reicheren. Aber es war ganz schoen da. Wir sind gegen Abend hingefahren, waren dann am Ufer ein bisschen spazieren, sassen im Gras und wenn es dunkel wird, treffen sich alle in der Fussgaengerzone, da sind dann Geschaefte, Bars und Restaurants. Da war ziemlich was los, es war lebendig und es hat mir gefallen.
Ansonsten waren wir noch zweimal am Wochenende feiern und waren dann immr dementsprechend die Tag danach erstmal lange am Schlafen und dann auch nicht so aktiv.

Am Dienstagnachmittag ging es dann weiter, wurde dann auch allmaehlich Zeit, weil wenn ih so am Reisen bin, dann kann ich nicht lange an einem Ort bleiben, sondern muss weiter.
Es ging nach Bariloche, in den Sueden Argentiniens und es lagen mal wieder 22 Stunden Busfahrt (auch ueber Nacht) vor mit. Chile und Argentinien sind so der wahnsinn, man kann einfach ewig im Bus sitzen und ist nach zwei Tagen immer noch im gleichen Land...unglaublich! Und dann immer diese Strecken, wo einfach nichts kommt...diese unendliche Weite!

Argentinien: Mendoza (20. bis 22.02.)

Und los ging es am Montag vor einer Woche Richtung Argentinien, Ziel: Mendoza. Nach einer sechstuendigen Busfahrt ueber die Anden, die echt schoen war, war ich auch schon in der Andenstadt angekommen. Ich war alleine unterwegs.
Mein Hostel lag driekt am Hauptplatz, als sehr zentral. Ich kam an meinem ersten Tag allerdings nicht dazu, mir gross was anzuschauen, weil mich meine Zimmerkompanen gleich auf eine Pizza-Tequila-Party in einem anderen Hostek mitgenommen haben. Das war ganz lustig. Das waren drei Chilenen und eine Israelin.
Am naechsten Tag bin ich dann erstmal alleine durch die  kleine Stadt gelaufen, aber so viel gab es da ehrlich gesagt nicht zu sehen. Die Stadt ist ziemlich klein und ausser einem kleinen Park mit einem kleinen Berg, auf den man hoch laufen konnte und dann einen weiten Bilck ueber die Stadt auf der einen und ueber die Anden auf der anderen Seite hat, gab es nicht.




Mendoza ist aber fuer Wein bekannt und die Umgebung ist eines der groessten Weinanbaugebiete Suedamerikas. Hier ist das Klima anscheinden perfekt und die Trauben koennen an die Haengen der Anden gut wachsen. Deshalb ist es hier obligatorisch, eine Wein-Tour zu machen. Die habe ich dann wieder mit den Chilenen und der Israelin zusammen gemacht. Wir sind mal wieder in einem Minibus gefahren und haben uns zwei Weingueter anschgeschaut: ein handwerkliches, traditionelles und ein technisches, modernes. War sehr interessant, das die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erfahren. In beiden gab es natuerlich auch Weinproben :) Und da hier auch Oliven wachsen, waren wir mit der gleichen Tour auch noch in einer Olivenoelfabrik.




Aussderdem kann man in Mendoza viel so Aktionsachen machen, weil es Berge und Fluesse gibt. Wir haben uns fuer Canopy entschieden und haben uns danach gewuenscht, es nicht gemacht zu haben...Das war ja sowas von langweilig! Wenn ich an Canopy denke, dann denke ich an eine Schlucht, in der ein Fluss fliesst und die so ca. 200 Meter breit ist und dann schwingt man sich da wie Tarzan ueber den Abgrund und hat Adrenalin. Das war allerdings hier ueberhaupt nicht der Fall...Die Schlucht war einfach nur ein Fluss von hoechstens 50 Metern Breite und das Seil hing so an die 3 Meter ueber dem Wasser...Wir sind dann da ruebergeschwungen und das war leider der reinste Kindergeburtstag...hat mich sehr an diese Seilbahnen erinnert, die es auch auf manchen Kinderspielplaetzen gibt. Recht viel mehr war das nicht. Aber wur durften wenigstens dann gleich dre Mal ueber das gleiche spannende Seil den Fluss ueberqueren...hat sich leider nicht gelohnt, aber das kann man ja davor nicht wissen.

Und dann ging es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag schon wieder mit dem Nachbus weiter; naechste Station: Córdoba

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Norden III: La Serena (13. bis 17.02.)

Am Montagmorgen ging es dann wieder raus aus dem Kaff Chañaral und nach La Serena, wo wir spätnachmittags ankamen. La Serena ist eine etwas größere Küstenstadt und im Gegensatz zu Chañaral voller Leben. Das ist im Sommer auch das Haupturlaubsziel der Chilenen. Es hat auch wirklich ein tolles Ambiente. Ca. 200.000 Einwohner, direkt am Meer und mit eigener Hafenstadt. Hier sind die Häuser oft noch im Kolonialstil erhalten und es ist total gepflegt und aufgeräumt. Nette Stadt, hat mir gut gefallen.
Am ersten Tag sind wir hat erstmal so in der Stadt rumgelaufen und sind dann zu der Hafenstadt Coquimbo. Coquimbo hat so ein kleines Wahrzeichen, ein Kreuz, dass Curz del III Milenium (Kreuz des III Jahrtausends) heißt und damals zur Jahrhundertwende gebaut wurde. Das steht auf einem kleinen Hügel und sieht abends ganz schön aus, wenn man es von Weitem sieht, weil es beleuchtet ist. Steht man aber direkt davor, ist das einfach nur ein Kreuz aus Beton, erinnert ein bisschen an ein Parkhaus. Aber man kann da mit einem Aufzug hoch fahren und hat einen schönen Ausblick auf ganz La Serena und Coquimbo.




Am Abend hatten wir dann ein absolutes Highlight: Hier gibt es das Valle del Elqui. Das ist hier ein Tal zwischen der Küstenkordillere, das sich von La Serena aus ins Landesinnere zieht. Das ist erstensmal sehr fruchtbar und deshalb wie so ein grüner Streifen. Und dort hat man einen der klarsten Sternenhimmel der Welt. Deshalb gibt es dort viele Observatorien und astronomische Wissenschaftsstationen. Und es gibt eben auch Touren in diese Observatorien, die natürlich nachts stattfinden. Wir wurden um neun Uhr abends abgeholt und sind dann erstmal zwei Stunden in das Tal rein und auf einen Berg gefahren. Schon auf dem Weg konnte man viele Sterne sehen, aber als wir dann ausgestiegen sind, hat es uns fast umgehauen! Man muss in diesem Moment den klarsten Sternenhimmel, den man bis dahin gesehen hat vergessen, denn man sieht wirklich mehr weiße Punkte als Nacht. Das erschlägt einen fast und die Sterne sind wirklich zum Greifen nahe. Man meint, umgeben von Sternenstaub zu und vor einem riesigen Bild zu stehen. Das ist der absolute Wahnsinn! Leider kann man davon ja keine Bilder machen…
Wir hatten so eine Führung, in der uns eine Frau alle möglichen Sternbilder gezeigt hat, die man sehen konnte, und das waren eine Menge: Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Waage, den kompletten Oreon und andere Konstellationen, die es nur auf der Südhalbkugel gibt, z.B das Cruz del Sur, das hier so ist wie bei uns der Große Wagen. Und wir haben auch den Mars gesehen und Sirius und mit bloßem Augen sogar andere Galaxien. Das war so atemberaubend! Wir durften auch durch so riesige Teleskope schauen und wir haben außerdem viel über das Weltall gelernt. Einfach super. Am liebsten hätten wir uns da hingelegt und hätten das noch Stunden angeschaut.
Am nächsten Tag ging es nach Punta de Choros. Da sind wir ca. zwei Stunden mit einem Bus hingefahren. Von dort aus kann man Bootstouren auf umliegende Inseln machen. Mit dem Boot (eine kleines Motorboot, in das ca. 10 Leute passen) fährt man dann an einer Delfinkolonie vorbei und wir haben aus nächster Nähe Delfine gesehen. Man konnte dann auf der Isla Damas aussteigen. Das ist eine kleine Insel und sowas von schön. Umgeben von weißem Sandstrand und auf der Insel wachsen sämtliche Kakteenarten. Wir haben die Insel einmal umrundet und es war total schön, so unberührte Natur.
Die Bootsrundfahrt ging dann weiter zu einer anderen Insel, die wir auf dem Boot umrundeten. Da konnten wir Seelöwen sehen und – ein weiteres Mal – Pinguine! Da leben die kleinesten Pinguine, die Humbolt-Pinguine. Voll süß!


Isls Damas: Wer erkennt die alte Damen in dem Felsen?



Humboldt-Pinguine

Ein weiterer Tagesausflug ging dann ins Valle del Elqui, diesmal bei Tageslicht. Wir sind in ein kleines Dörfchen, gefahren, vorbei an lauter Traubenplantagen. Hier wird der „Nationalalkohol“ Chiles, der Pisco, hergestellt. Das ist ein Traubenschnaps. Da wird aus den Trauben erst Wein gemacht und der wird dann nochmal destilliert und das ist dann Pisco. Wir waren in dem Dorf dann in einer der ältesten Pisco-Destillerien Chiles und hatten da eine Führung. War ganz interessant.




An unserem letzten Tag unserer Reise in den Norden haben wir einen Strandtag gemacht, denn La Serena hat auch viel Strand.

Jetzt übers Wochenende bin ich mal wieder auf Durchreise in Santiago und am Montag geht es wieder rüber nach Argentinien, nach Mendoza und Córdoba.

Der Norden II: Bahía Inglesa und Nationalpark Pan de Azúcar (11. bis 13.02.)

Wie gesagt, wir haben von Freitag auf Samstag Nacht mal wieder den Nachtbus genommen. Es ging weiter südlich in den Ort Chañaral. Der Ort selber hat gar nichts zu bieten und wir waren ehrlich gesagt ziemlich erschrocken über den Zustand des Ortes: ziemlich dreckig, runtergekommen und tote Hose. Und abends zum Essen haben wir genau eine Pizzeria gefunden, die der Treffpunkt überhaupt gewesen sein zu schien. Wir sind da nur hingefahren, weil er in den Reiseführern als guter Ausgangsort für zwei Ausflüge steht. Aber es gab nicht mal ein Hostel, also mussten wir eine Art Pension nehmen. Die war jetzt nicht gerade so der Hit, etwas schäbig und nicht das sauberste und gepflegte. Aber hier in Chile kann man bei sowas super mit dem Preis verhandeln. Im Endeffekt haben wir dann nämlich am Schluss für zwei Nächte nur den 2/3-Preis für eine Nacht gezahlt und da war das dann ok, dass wir in einer Art Absteige gelandet sind. Wir waren da ja eh nur zum schlafen.
Wir sind da also am Samstag in der Früh angekommen und gleich weiter gefahren zur Bahía Ingesa. Das ist einer der schönsten Strände Chiles und wird auch chilenische Karibik genannt. Das ist eine große Bucht und das Wasser schimmert wirklich in allen möglichen Blau- und Türkistönen und außenrum ist weißer Sandstrand und kleine Felsen. Ziemlich schön. Wir haben den ganzen Tag da verbracht und einfach mal ein bisschen entspannt. Muss ja auch mal sein…Leider haben wir uns auch alle einen gescheiten Sonnenbrand geholt. Die Sonne hier in Chile ist nämlich sehr stark, weil es hier im Sommer auch ein Ozonloch gibt.






Am nächsten Tag sind wir in den Nationalpark Pan de Azúcar (Zuckerbrot). Das sind so Felsformationen direkt an der Küste und es gibt auch langen Strand. Wir sind dann ein bisschen auf den Felsen rumgewandert und mittags konnte man voll lecker frischen Fisch für wenig Geld essen. Den Nachmittag haben wir dann auch wieder am Strand dort verbracht, aber schön angezogen, weil wir ja alle Sonnenbrand hatten, aber man hätte sowieso nicht schwimmen können, weil die Wellen sehr stark waren und es gab Strömungen.







Der Norden I: San Pedro de Atacama (06. bis 10.02.)

Am Montag, den 6. Februar ging es dann in den Norden Chiles. Von Santiago aus bin ich geschlagene 24 Stunden mit dem Bus nach San Pedro de Atacama gefahren. Unglaublich, diese Weiten dieses Landes, man fährt 24 Stunden und befindet sich immer noch im gleichen Land. Und dabei bin ich noch nicht mal nah an der nördlichen Grenze Chile Aber Reisen im Bus ist hier sehr beliebt und total angenehm. Es gibt so bequeme Sitze, die fast noch besser sind als im Flugzeug. De größte Teil des chilenischen Nordens ist Wüste. Man darf sich das aber nicht so wie die Sahara-Wüste vorstellen, dass es nur Sand und Dünen gibt, denn die Atatcama-Wüste (die trockenste Wüste der Welt!) besteht aus rotbraunem Gestein und Geröll und wird von vielen Bergen durchzogen. Im südlicheren Teil gibt es auch noch ein bisschen Vegetation wie Kakteen, aber je nördlicher, desto kahler. Das ist aber schon ein interessantes Bild, was man da sieht, denn man hat das Meer und gleich an der Küste fängt die Wüste an.
Am Dienstagmorgen bin ich dann in San Pedro de Atatacama angekommen. Das ist eine sehr kleine Stadt mitten in der Wüste, die sozusagen eine Oase ist. Das Dorf ist ziemlich touristisch und es gibt außer vielen Hostels, Reiseagenturen, Minimarkets und sonstigen touristischen Einrichtungen nicht viel. Aber es ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüste. Aber es hat auch einen gewissen Charme, alles kleine Häuschen und es gibt keine geteerten Straßen, sondern nur Schotterwege. Wenn man Richtung Anden schaut, dann thront ein riesiger Vulkan, dessen Spitze schneebedeckt ist und meistens in Wolken hängt, über San Pedro. Ansonsten ist es schon noch ziemlich ursprünglich, man muss an Wasser und Elektrizität sparen und es gibt viele Kusthandwerkerstände.
Ich hab mich dort mit Katti getroffen, eine Deutsche, die schon einen Tag vor mir da war. Unser Hostel war total gemütlich, alternativ, aber es hat sehr gut in einen Ort wie San Pedro gepasst. Katti und ich haben uns dann Touren für die nächsten Tag organisiert, denn ohne gebuchte Touren kann man hier nirgend wo hin, weil alles geschützte Gebiete sind und außerdem kann man hier an interessante Punkte viele Kilometer zurücklegen und braucht ein Auto.
Wir hatten allerdings ein bisschen Pech mit dem Wetter: Es gibt dort ca. 10 bis 20 Tage, meistens im Februar, 
an denen es regnet (die einzigen Tage im Jahr!). Und wir haben genau diese Tage erwischt und deshalb konnten wir ein paar Sachen, die wie eigentlich unbedingt machen wollten, nicht machen. Aber es war auch echt witzig, in der trockensten Wüste der Welt Regen zu erleben und das jeden Tag um die gleiche Uhrzeit…
Unsere erste Tour ging am Mittwoch zuerst zu den Lagunas Altiplánicas. Hier in der Gegend gibt es sehr viele Vulkane und dort herum lauter Lagunen, die zwischen den Bergen aus 4000 Meter Höhe liegen. Wir sind da hoch gefahren mit so einem Minivan und es war echt schön. Man war in den Bergen, auf denen teilweise echt Schnee liegt und dann hat man da die kristalklaren Lagunen und nach unten einen Blick auf die Wüste. Das ist schon ein bisschen paradox.






Ein Higlight bei San Pedro de Atacama ist die Salar de Atacama, eine Salzwüste. Die besteht aus lauter Salzkristallen und ist auch etwas, was ich davor noch nie gesehen habe. Ziemlich beeidruckend! Und dort leben dann doch tatsächlich Flamingos. Denn es gibt seltsamerweise mitten in dieser Salzwüste Süßwasserlagunen. Ihr merkt schon, dort hält die Natur einiges an Überraschungen bereit!




Am Abend ist dann auch Felix zu uns gestoßen, der aus Bolivien gekommen ist. Wir waren dann also zu dritt unterwegs.
Am nächsten Tag sind wir zu einer Ruine einer alten Festung gegangen, die von den indianischen Ureinwohnern zum Schutz diente. Zuerst haben wir uns da nichts so spektakuläres vorgestellt, aber das war dann doch ganz schön groß und obwohl keiner von uns auf Macchu Picchu gewesen ist, hat uns das sehr daran erinnert. Die Indianer haben das in den verschiedenen Kriegen hier in der Region als Rückzugsort genutzt und später dann natürlich auch zur Verteidigung gegen die spanischen Eroberer.


Pukara de Quitor

Dann gibt es dort auch noch in der Salzwüste neben den Süßwasserlagunen Seen, die mehr Salzgehalt haben als das Tote Meer. Da gibt es dann Ausflüge zum Baden hin. Und da schwebt man echt an der Oberfläche und kann wegen dem starken Auftrieb nicht mal schwimmen und nicht untergehen. Leider konnten wir das nur kurz genießen, weil es dann eben angefangen hat zu regen und zu gewittern, was echt schade war.
Das absolute Highlight war aber das Valle de la Luna, das Mondtal. Dort sind die rotbraunen Felsen so eigenartig und teilweise mystisch geformt, dass es eben wie auf dem Mond aussieht. Man sagt auch, dass, wenn die NASA die Mondlandung tatsächlich nur inszeniert hat, dann haben die das im Valle de la Luna gemacht. Wir hatten da eine Tour spätnachmittags/abends zum Sonnenuntergang. Und es ist einfach so atemberaubend! Diese Felsformationen sind der absolute Hammer! Und in der Abendsonne schimmerten sie so schön und der Sonnenuntergang war einfach gigantisch! Wahnsinn, was die Natur nicht alles schaffen kann! Einfach unbeschreiblich schön.






Was wir noch gerne angeschaut hätten, wären die Tatio-Geysire gewesen, bei denen schießt zum Sonnenaufgang heißer Wasserdampf aus der Erde und das muss auch ein tolles Naturschauspiel sein, aber unsere Tour wurde wegen Regen eben leider abgesagt.

Also die paar Tag in der Wüste haben mich echt fasziniert. Sowas habe ich davor noch nicht gesehen und war total neu für mich und deshalb echt eindrucksvoll. Es haben sich viele Bilder in meinen Kopf geprägt, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde!

In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir die tiefste Wüste wieder verlassen und sind wieder Richtung Süden gefahren. Nächste Station: Strandwochenende in Chañaral.

Samstag, 4. Februar 2012

Buenos Aires (22.01. bis 02.02.)

 Nach dem Süden ging es jetzt die letzten zehn Tage in die südamerikanische Metropole Buenos Aires. Diese Stadt ist einfach der absolute Hammer, ich bin immer noch ziemlich geflasht! Man sagt über Buenos Aires, dass es eine europäische Stadt ist, die von Italienern nach französischem Vorbild gebaut wurde und von spanischsprechenden Engländern bewohnt wird. Zu den Italienern: Die ersten Siedler waren Italiener. Zu den Franzosen: An jeder Ecke steht ein tolles Bauwerk und eigentlich würde man keines davon so in Südamerika erwarten. Lauter alte Paläste und Kathedralen, so richtig schön. Man sagt ja manchmal auch das Paris von Südamerika. Zu den Engländern: Argentinier sind sehr höfliche Leute und immer zuvorkommend. Und sie stehen gerne Schlange, ob das jetzt für den Bus, die Bahn oder ds Kino ist. Es wird nie gedrängelt und alles gehr sehr geordnet voran. Zu den Spaniern: Im Endeffekt waren es halt doch die Spanier, die Argentinien kolonialisiert haben.
Buenos Aires liegt direkt am Río de la Plata, der ist aber eine ganz schöne Drecklarche, weil da viele Abflüsse der Stadt hineingeleitet werden und deshalb nicht zum Baden einlädt.

Wir waren zu zweit unterwegs, Lara und ich, und wir hatten zehn Tage Zeit. Zuerst dachten wir, dass das für eine Stadt ganz schön lange wäre, aber man kann hier einfach so viel machen und die Stadt auf sich wirken lassen, da wurde uns nicht langweilig.
Wir haben bei Bekannten von Laras Familie gewohnt. Die wohnen zwar etwas außerhalb von der Stadt, aber mit der Bahn brauchten wir nur eine halbe Stunde. Das Haus liegt in einer feineren Gegend und ist sehr riesig mit einem großen Garten und Pool. Uns ging es da ziemlich gut: Die Hausherren waren gar nicht da, sondern im Urlaub. Aber die lassen hier ihre Häuser nie alleine, sondern es sind immer die Hausangestellten, in unserem Fall die Frau, die sich um den Haushalt kümmert und der Mann, der sich um die Hausmeisterarbeiten kümmert und ihr Sohn, da, die auch mit in dem Haus wohnen. Wir hatten das ganz separate Gästehaus für uns alleine und das alleine war schon riesig. Und wir durften den Pool benutzen. Also wir haben da richtig Urlaub gemacht und hatten es echt entspannt J.


Unser Häuschen

Ganz wichtig dort sind der Mate-Tee (aufgegossener Kräutertee, der aus einem bestimmten Gefäß, der Calamate, und mit einem bestimmten Strohhalm, dem Bombilla, getrunken wird) und natürlich der Tango, mit dem man an jeder Straßenecke in Kontakt kommt. Jeden Abend sind da mehrere Künstler in der Fußgängerzone und geben ihr Können zum Besten.
Wir haben alle wichtigen Viertel abgeklappert:
Puerto Maderno, der Hafen
Palermo, das Partyviertel
San Telmo, das Markt- und Tangoviertel
Recoleta, das Reichenviertel
La Boca, das Künstlerviertel und das Viertel des erfolgreichsten argentinischen Fußballclubs Boca Juniors.




Markt in San Telmo

In La Boca

Natürlich durfte auch der Plaza de Mayo nicht fehlen. Hier findet jeden Donnerstagnachmittag eine Demontration der Madres de la Plaza de Mayo statt. Das sind die Mütter und Großmütter, deren Söhne und Enkel während der Militärdiktatur grundlos verschwunden sind. Und die protestieren für Gerechtigkeit und die Aufklärung der Prozesse.
Und natürlich waren wir auch beim Obelisken, dem Wahrzeichen der Stadt, der auf einer der breitesten Straßen der Welt, der Avenia 9 de Julio, steht.


Plaza de Mayo

Regierungsgebäude Casa Rosada

El Obelisco

Avenia 9 de Julio

Las Madres de la Plaza de Mayo

Einen Tag lang waren wir auch in Uruguay. Wir sind mit der Fähre drei Stunden über den Río de la Plata gefahren, von Buenos Aires nach Colonia de Sacramento. Das ist eine der ältesten Städte Südamerikas und wunderschön. So richtig ruhig und klein. Erinnert irgendwie an eine italienische Stadt im Süden oder so. Total malerisch und gemütlich.


Colonia de Sacramento, Uruguay



Gleich am ersten Tag haben wir auch durch Zufall andere Deutsche beim Fotos machen kennen gelernt, die hier alle auf eine Sprachschule gehen. Mit denen waren wir dann öfters unterwegs. Und wir haben einen Schweizer, den wir aus Punta Arenas kannten, in Buenos Aires wieder getroffen…so klein ist die Welt. Es war schon echt verdammt cool und witzig.
Highlight war ein Konzert einer Percussion-Gruppe. Die sind vielleicht abgegangen und haben die Menge zu feiern und tanzen gebracht, das war auch einmalig. So, wie man sich Südamerika immer vorstellt. ¡Fue la raja!




Jetzt bin ich grad erstmal wieder ein paar Tage in Santiago und am Montag geht es weiter in den Norden, in die Atacamawüste. Das wird auch nochmal genial!

Ganz liebe Grüße von der Südhalbkugel, ich vermisse euch!
Sabrina J