Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Sonntag, 27. November 2011

Das etwas andere erste Adventswochenende (Wochenende 26./27.11.)

Während ihr daheim alle schön den ersten Advent gefeiert habt und so langsam in Weihnachtsstimmung kommt, habe ich wieder einmal tolle Sachen erlebt. Hier kommt nämlich keine Adventsstimmung auf. Während die Geschäfte nämlich auf der einen Seite auf die kitschigste Weise für Weihnachten werben (so richtig ätzend mit bunten Plastikbäumen, Schnee, Kerzen,...), werben sie auf der anderen Seite für Sommerangebote -Bikinis zum halben Preis und "Disfrute su verano AHORA" ("Genießen Sie Ihren Sommer JETZT"). Immerhin stehen jetzt vier beerenfarbene Kerzen bei mir im Zimmer - mein diesjähriger Adventskranz.
Mein Wochenende begann am Freitagabend mit einer richtig guten Carrete (chilenisch: Party). Wir (Lara, Bianca, Felix und ich) haben uns erst bei Felix in der WG getroffen und da Fotos unserer Ausflüge ausgetauscht und ein bisschen Pisco getrunken. An das Zeug kann mich sich echt gewöhnen!
Und dann ging’s ab ins Partyviertel Bellavista. Hier kommt man als Deutsche immer umsonst in die Clubs rein, was echt super ist. Lara konnte aber leider nicht mitkommen, weil’s ihr nicht so gut ging. Bianca, Felix und ich waren erst in einem Club, aber da War’s nicht so gut. Da hatte irgendeine Sprachschule eine Party und dementsprechend waren da viele Ausländer und irgendwie waren die ungefähr so drauf: Wooow, ich bin in Chile, ich muss voll Party machen und zur schlechtesten Musik voll abgehen, auch wenn außer mir keiner auf der Tanzfläch ist. Das hat uns irgendwie nicht getaugt. Außerdem hab ich mich später mit zwei Praktikantinnen aus dem Kindergarten getroffen, Fernanda und Paty, und die wollten auch lieber wo anders hin. Und da war’s dann richtig gut. Es kam voll gute Musik, eine super Mischung aus Reggaeton, Mainstream-Party-Musik und südamerikanische Rhythmen. Man konnte echt die ganze Nacht ohne Probleme durchtanzen – das haben wir dann auch gemacht J
Am Samstag hab ich dann natürlich dementsprechend lange geschlafen. Nachdem ich dann aufgestanden bin, bin ich noch vor dem Frühstück in den Pool gegangen, denn es hatte bereits fast 30°C. Ich wohne hier ja in so einer Comunidad, das ist ein Zusammenschluss von mehreren Mehrfamilienhäusern (ich würde mal schätzen, dass meine Comunidad aus ca. 100 Wohneinheiten besteht). Und der Pool ist nicht nur eine Pfütze, sondern doch recht groß. Den werde ich jetzt öfters nutzen.
Am Nachmittag hab ich mich mit Bianca, Felix, Lara und deren Cousins getroffen (Lara wohnt hier bei ihrer Tante, die in Santiago lebt). Wir sind zusammen auf den Cerro Santa Lucia. Das ist der Hügel, auf dem Santiago am 12. Februar 1541 von Pedro de Valdivia gegründet worden ist. Das ist voll schön dort. Unten steht ein Gebäude mit Springbrunnen und weiter oben sind die Reste eines Schlosses. Und alles voll mit Palmen. Und obwohl der nicht ganz so hoch ist, hat man mal wieder einen tollen Ausblick über Santiago.








Lara und ich



Am Sonntag haben wir (Lara, Bianca, Felix und ich – die üblichen Verdächtigen) dann wieder einen richtig schönen Ausflug gemacht. Nachdem wir jetzt die letzten zwei Wochenenden am Strand waren, ging’s heute wieder in die Berge. Und zwar in das Naturreservat Cascadas de las Ánimas (Wasserfälle der Geister – fragt nicht, warum der so heißt, so viele Geister gab’s da nämlich nicht, aber da gibt’s irgendeine Legende…).Wir sind mit dem Bus dahin.
Man konnte da dann wandern und es war so wunderschön! Tolle Landschaft mit super Ausblicken auf die Anden. Ringsherum nur Natur und außer uns waren kaum Menschen unterwegs. Wir waren irgendwie mitten in den doch recht trocken und staubig wirkenden Anden und doch war um uns herum viel Grün (vor allem Kakteen). Über den vorgeschriebenen Wanderweg kamen wir zu zwei Wasserfällen (Cascadas). Die hatten wir uns zwar größer vorgestellt, aber sie waren total schön. Wir haben dann ein paar Stunden mit Wandern und natürlich auch Baden bei den Wasserfällen verbracht. Aber so viel mehr dazu sagen kann ich nicht, ihr müsst euch eher die Bilder anschauen!
















Das war echt mal wieder Natur pur! So ruhig und einfach sehr gut für die Seele J Eigentlich kann man so auch ganz gut seinen ersten Advent verbringen!





Samstag, 26. November 2011

Noveldades de Chile (21. bis 25.11.)

Am Montag hab ich nur am Vormittag gearbeitet, weil ich am Nachmittag ein paar Sachen erledigen musste. Ich sollte noch bei so einer polizeilichen Behörde anrufen, um nochmal was wegen dem Vorfall von Sonntag abzuklären. Und da telefonieren hier echt schwierig ist (schneller und undeutlicher geht’s echt nicht mehr und dann sind die Telefonverbindungen auch nicht die besten…), bin ich ins Büro meiner Organisation gegangen und die haben für mich telefoniert. Dann hab ich mir gleich ein neues Handy zugelegt (eines, das ein Angebot war und dadurch superbillig) und mich auch gleich nach einer neuen Kamera umgeschaut. Geht ja gar nicht, dass ich hier in Chile ohne Kamera rumlaufe. Die hab ich dann auch gleich am Dienstag gekauft. Ich hab die gleiche wie davor wieder. War aber allerdings ganz schön teuer…
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hab ich dann zum ersten Mal hier ein Templor erlebt. Um 4:42 Uhr bebte hier in Chile für 30 Sekunden die Erde. Aber keine Angst, das war kein starkes Beben. Man unterscheidet hier zwischen Templor, ein leichtes Beben wie das heute Nacht, und einem Terremoto, ein richtiges Erdbeben wie das hier im Februar 2010. Aber immerhin erreichtes es Stufe 5,6 auf der Richterskala. War aber echt mal interessant, sowas mitzuerleben. Man liegt im Bett, wird von einem leichten Wackeln wach und alles bewegt sich. Und da ich im vierten Stock wohne, spürte ich das ganz schön.
Am Dienstag hatte ich auch meinen ersten Tag in den Casas. So viel älter sind die Kinder, mit denen ich jetzt zu tun habe, zwar auch nicht, aber es gibt wenigstens ein bisschen mehr zu tun. Die gehen in so eine Art Vorschule in dem Gelände der Stiftung. Vormittags haben Jeanine und ich mit denen draußen gespielt (ganz alleine, ohne Tías) und am Nachmittag waren wir mit in der Vorschule und haben bei den Aufgaben geholfen.
Der Rest der Woche verlief arbeitstechnisch ähnlich, also wenig spektakulär mit viel nutzlosem Rumgesitze. Donnerstag und Freitag waren noch langweiliger, weil die Jeanine nicht da war, weil die nach Argentinien zur Visumserneuerung gereist ist. Aber am Freitag haben wir mit den Kindern, die ich betreue, und ein paar Angestellten einen Ausflug in ein Kloster gemacht. Hier sind Kloster ganz anders als bei uns. Nicht so trist irgendwie. Das Gebäude an sich ist mir vielen Fenstern und mit vielen Gartenanlagen mit Plamen und Springbrunnen. Die Kapelle war auch voll lieb. Wir haben dann da an einem Gottesdienst teilgenommen, die sind hier genauso wie bei uns. Also die Chilenen sind auch generell sehr religiös. Von 8. November bis 8. Dezember findet hier der Monat der Maria statt. Denn hier ist die Maria sehr wichtig. Das fängt schon damit an, dass diese große Marienstatue auf dem Cerro San Cristóbal über die Stadt wacht. Und im Kinderheim gibt es dazu auch jeden Morgen eine halbstündige Andacht, in dem viele Ave Marias gebetet werden (inzwischen kann ich das Ave Maria auf Spanisch, aber nicht mal auf Deutsch…).

Zum Abschluss gibt’s heute mal Bilder von meiner Arbeit















Dienstag, 22. November 2011

Valapraíso und Viña del Mar (Wochenende 19./20.11.)

Am Samstagmorgen ging’s also mit dem Bus los nach Valparaíso, der legendären Hafenstadt von Chile. Wir waren zu viert, Lara, Bianca, Felix und ich und die Fahrt an die Küste dauert so ca. 2 Stunden. Wir haben ja aus den Erfahrungen von letzter Woche gelernt und mehrere Wetterberichte angeschaut. Es sollte so 20°C und Sonnenschein werden. Also für hier doch eher kühl, deswegen hatten wir mehr lange und „warme“ Sachen dabei. Umso erfreut waren wir, als wir wirklich bei Sonnenschein und angenehmer T-Shirt-Temperatur ausgestiegen sind. Es war perfekt für eine Stadtbesichtigung.
Valparaíso ist auf lauter Hügeln erbaut und es gibt einen unteren Teil der Stadt, el plan, und einen oberen, los cerros. Eigentlich ist die Stadt schon ziemlich alt. Aber sie liegt sehr malerisch und gemütlich zwischen und auf den Hügeln. Die Häuser sind nämlich alle ganz bunt und voll süß. Viele sind auch schön bemalt. Mir hat’s sehr gut gefallen.
Wir sind dann natürlich gleich mal zu Hafen. Das ist der größte in Chile. Lauter Containerschiffe, Kräne, die Container auf die Schiffe laden, Werften, Fischerboot und die chilenische Marine hat hier auch ihren Standpunkt. Wir haben eine Hafenrundfahrt mit dem Schiff gemacht. Das war super. Erstens, weil Hafen immer spannend sind und zweitens, weil man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat. Weil wenn man einfach nur in der Stadt steht, sieht man von den Hügeln ja nicht so viel. Das sieht man dann erst vom Wasser aus. Das Wasser war für Hafenverhältnisse echt klar und so schön blau.
Über Mittag wurde es dann ganz schön heiß, aber es gab immer eine angenehme Meeresbrise. Was man hier auch auf jeden Fall gemacht haben muss, ist mit einer Standseilbahn, sogenannten ancesores von el plan auf einen cerro zu fahren. Diese Seilbahnen sind schon ganz schön alt und es funktionieren nur noch wenige. Wir sind auf den Cerro Alegre rauf. Von da oben hatte man einen weiteren wunderschönen Blick auf Stadt, Hafen und das unendliche Meer. Oben kann man dann durch kleine, bunte Gassen gehen, durch die man immer wieder das Blau des Meeres schimmern sieht und es gibt Stände mit Bildern und Schmuck. Wir kamen dann gleich noch auf den Cerro Conceptión und von dem aus sind wir runtergegangen.
Die Zeit ist voll schnell vergangen und es war schon bald wieder später Nachmittag.
Bianca ist dann mit dem Bus zurück nach Santiago gefahren, weil es ihr nicht gut ging. Lara, Felix und ich hingegen haben einen Bus nach Viña del Mar gefahren – ca. 10 Minuten Fahrtzeit. Das ist der Nachbarort und ist so ganz anders als Valparaíso. Während Valparaíso eher das größere Fischerdörfchen ist, ist Viña eher die schicke Stadt mit Hochhäusern, plamengesäumten Straßen und laaangem Sandstrand und gleicht vom Ambiente her sehr einer Stadt an der Côte d’Azur.Und es gibt hier im Februar sogar auch so Festspiele wie in Cannes. Wir sind dann erst in unser Hostel und haben da unser Gepäck eingesperrt. Das Hostel ist ziemlich klein, aber ganz nett. Und dann ging’s gleich an den Strand. Wir wollten uns dort den Sonnenuntergang anschauen. Bis dahin hatten wir aber noch eine Stunde Zeit. Zum Baden war es leider schon zu kühl. Nur die Füße bekamen etwas vom Meer ab. Dafür war das Licht super, um tolle Fotos zu machen. Der Sonnenuntergang war nicht wie erhofft über dem Meer, sondern über den Cerros von Valparaísp, was aber auch echt schön war.
Sobald die Sonne weg war, wurde es kalt und deshalb haben wir uns schnell ein Restaurant gesucht. Und danach haben wir uns entschieden, einen gemütlichen Abend zu machen: Wir kauften uns eine Flasche Pisco. Den mischt man hier mit Cola oder Zitronenlimonade und trinkt den so wie bei uns Wodka-O. Und es schmeckt 1000 Mal besser! Damit setzten wir uns dann in den Aufenthaltsraum vom Hostel und bis 3 Uhr in der Früh war die Flasche leer J
Wir haben in einem 12-Mann-Zimmer geschlafen. Zun schlafen war’s ok, aber es gab für das gesamte Hostel nur eine Dusche und ein Klo für jeweils Männer und Frauen…Dafür war das Frühstück für Hostelverhältnisse echt gut.
Wir wollten einen Strandtag machen. Ansonsten kann man hier auch nicht viel anschauen, außer dem botanischen Garten, in den wir auch noch einen Abstecher machten. Der war echt schön – voller Plamen und bunten Blumen.
Es war heute ziemlich warm und die Sonne schien von einem blauen Himmel – perfekt also für den Strand. Der Strand ist ellenlang und das Meer wunderschön blau. Man kann nur leider nicht so gut schwimmen, weil die Wellen hier sehr hoch sind und eine unglaubliche Kraft haben. In einem Moment berühren die Zehen gerade mal das Wasser und ein paar Sekunden später steht man bis zur Brust im Wasser. Und die Wellen ziehen dann einen mit rein. Deshalb gab’s nur ein fröhliches Plantschen in den Wellen – aber immerhin waren wir jetzt auch mal im Pazifik baden J
Alles war schön und gut – wir lagen am Strand und ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, die übrigens hier durch ein kleines Ozonloch recht stark ist – bis ich meine Kamera aus meiner Handtasche holen wollte und meine Handtasche nicht mehr da war. Ich suchte überall, fand sie aber nicht – geklaut! Mit allen wertvollen Sachen wie Handy, Kamera und Geld. Und dabei haben wir echt super aufgepasst, ich weiß immer noch nicht, wie das passieren konnte. Es waren immer nur zwei im Wasser, während ein anderer auf die Sachen aufgepasst hat. Und wir haben sie eigentlich nie aus den Augen gelassen. Das muss in einem winzigen Augenblick gewesen sein, als wir alle nicht hingeguckt haben. Das war vielleicht ärgerlich! Wir sind dann überstürzt los zur nächsten Polizei, die gleich an der Straße war. Aber in so einen Fall kann man ja gar nichts machen – ich hab’s ja nicht mal bemerkt. Ich hab dann vorsichtshalber Anzeige erstattet. Das war echt doof und schwierig. Meine erste Anzeige, die ich in meinem Leben gemacht habe, war also in Chile auf Spanisch, nachdem mir am Strand mit vielen Leuten meine Handtasche mit allen Wertsachen gestohlen wurde…Ich war voll wütend. Da freut sich jetzt einer über eine neue Kamera mit superschönen Bildern von gestern.
Wir sind dann gleich nach Valparaíso zurück gefahren, weil von da aus unser Bus zurück nach Santiago gegangen ist. Wahnsinn, wie ein so schönes, perfektes Wochenende ein so blödes Ende haben kann. Aber ich kann jetzt nichts mehr ändern, damit muss ich mich jetzt wohl oder übel abfinden - ¡Bienvenido a Chile!
Als ich dann daheim war gab’s dann auch nur noch zwei Sachen, die ich gemacht habe: Duschen, Decke über den Kopf und gute Nacht!

Viele tolle Bilder sind natürlich auch durch die Kameras von den anderen entstanden. Ich werde ein paar nachliefern, sobald ich sie habe!

Nachgelieferte Bilder:

Valparaíso
















Viña del Mar












Sonntag, 20. November 2011

Ich melde mich mal wieder (14. bis 18.11.)

So, hier ein paar neue Geschichten aus meiner letzten Woche. Wird jetzt ein bisschen länger…
Erstmal habe ich zurzeit einen hartnäckigen Schnupfen, der irgendwie nicht weggehen möchte und der mich immer ein bisschen müde macht.
Bei der Arbeit war die Woche über nicht so viel los, es war eher etwas langweilig. Ich arbeite ja zurzeit in dem Kindergarten der Fundación Regazo, in den die Heimkinder gehen. Das ist ja ganz nett da, aber irgendwie nicht das, was ich hier eigentlich machen wollte. Der Kindergarten ist nämlich ähnlich zu den Kindergärten in Deutschland. Das ist halt nicht wirklich was Neues für mich. War zwar die letzten Tage ganz interessant, aber die nächsten Wochen wird das bestimmt langweilig. Die sind zwar bestimmt um zwei Hände, die die Kinder in Schach halten, dann glücklich, ich hab mich die Woche aber doch eher nutzlos gefühlt. Habe festgestellt, dass das nicht so viel für mich bringt, weil ich mich zu wenig mit Eigeninitiative einbringen kann, was ich aber gerne möchte. Ich würde lieber mit älteren Kindern arbeiten, mit den denen kann man sich dann auch unterhalten und die realisieren dann auch, dass du jemand „Fremdes“ bist. Und deshalb gehe ich jetzt ab nächster Woche nicht mehr in den Kindergarten, sondern in die Häuser, in denen die etwas älteren Kinder wohnen. Da freu ich mich jetzt schon drauf.
Dafür war diese Woche meine Freizeit ziemlich cool.
Am Montagabend bin ich zu so einem organisierten Treffen zwischen Chilenen und Deutschen gegangen. Da habe ich wieder neue Leute kennen gelernt – aber leider mal wieder nur Deutsche. Der Kontakt zu Chilenen bleibt leider noch ein bisschen aus. Die sind zwar immer nett und man kann sich eine Weile gut mit ihnen unterhalten, aber man macht irgendwie nichts zusammen.
Mittwochabend war megagenial. Hier im Zentrum auf dem Plaza de Armas gab es ein riesen Konzert mit freiem Eintritt. Das war zu Ehren Violeta Paras, eine bedeutende chilenische Folkloresängerin, die in Zeiten der Diktatur viel für den Frieden unternommen hat. An diesem Tag wäre ihr 90. Geburtstag gewesen (berühmtester Song: Gracias A La Vida). Da haben sich dann mehrere aktuelle chilenische Künstler zusammen getan und alte Songs von ihr in ihrer Version gesungen. Der Platz war voller Leute und die Gebäude waren voll schön in verschiedenen Farben beleuchtet. Alles unter freiem Himmel und unter Palmen, mit leichtem Wind. War ein super Ambiente und eine tolle Stimmung. Das Konzert bestand komplett aus spnischen Songs mit schön südamerikanischem Flair. Die Leute waren hauptsächlich jung und Studenten und sie nutzen jede Pause, um Parolen zu schreien. Hier sind ja zurzeit viele Streiks und Demonstrationen gegen das Bildungssystem und so eine Menschenmasse kann man dann gut dazu nutzen. War auch mal interessant, dabei zu sein.
Am Donnerstag lernte ich hier zum ersten Mal so richtige chilenische Gastfreundschaft kennen. Obwohl man das ja in jedem Reiseführer liest und erzählt bekommt, hab ich sie noch nicht erlebt; das, was ich bisher erlebt hatte war eher zuvorkommende Gastfreundschaft. Also eine, die ihr Praktikum für ihr Studium am Kindergarten macht, Fernanda, hat Jeanine und mich für Donnerstagabend und über Nacht zu sich nach Hause eingeladen. Sie wohnt etwas außerhalb der Stadt, dafür aber wunder- wunderschön! Ich war ja inzwischen schon in so einigen chilenischen Wohnungen und Häusern, aber ich hätte mich bis jetzt in keinem so richtig häuslich wohl fühlen können. Ist halt oft so, dass der Putz von der Wand blättert, die Wand Risse hat oder die Rohre aus der Decke schauen. Das kommt von den vielen kleinen Bebe, die es hier gibt und deshalb renovieren die hier auch nicht, weil sich das nicht lohnen würde. Aber generell ist auch alles etwas unordentlich und kaum dekoriert oder lieblich gestaltet. Aber Fernanda lebt mit ihrer Familie ganz anders. In einem riesigen Haus auf einem riesigen Grundstück mitten im Grünen, inklusive Pool und überdachter Poolterrasse mit Grillinstallation und Hausbar. Alles schön eingerichtet und aufgeräumt. Megacool und man merkt es der Familie und der Fernanda auch gar nicht an. Sie haben uns voll herzlich begrüßt und dann gab’s ein super Asado – natürlich auf der Poolterrasse! Und es kamen auch ein paar andere Freunde und Nachbarn. Voll toll. Man wurde gleich integriert und alle wollten über uns und über Deutschland bescheid wissen. Es war so nett und wir bekamen megaviel zu essen. Wir saßen ewig zusammen, haben gegessen, geratscht und chilenischen Wein getrunken. Sie haben uns sogar gleich angeboten, dass wir umsonst bei ihnen wohnen können (weil sie sich furchtbar darüber aufgeregt haben, dass wir für unsere Freiwilligenarbeit auch noch was für unsere Unterkunft bezahlen müssen). Aber das ist dann doch zu außerhalb. Aber der Einladung, wann immer zu kommen, wenn wir Lust haben, werden wir an einem Wochenende bestimmt mal nachgegen!

Am Wochende geht’s wieder an die Küste – zwei Tage nach Valparaíso und Viña del Mar.

Sonntag, 13. November 2011

San Antonio und Las Rocas de Santo Domingo (Samstag, 12.11.)

Der Tag heute wurde etwas anders als erwartet, aber trotzdem schön.
Bianca, Felix und ich sind heute an die Küste gefahren. Wir haben uns gestern Abend noch den Wetterbericht für San Antonio angeschaut: 28°C und Sonnenschein - perfekt. Also sind wir heute Morgen um neun Uhr bei strahlendem Sonnenschein und gut ausgerüstet mit Badezeug und Sonnencreme los. Wir sind ca. eineinhalb Stunden gefahren. Das Problem war nur: Je näher wir der Küste kamen, desto bewölkter und ungemütlicher wurde es. Und als wir dann in San Antonio ausgestiegen sind, war es sehr kalt und diesig. Was war das denn bitte? Wo waren unsere 28°C und wo war die Sonne?! Wir hatten ja die Hoffnung, dass es noch aufklären würde, aber wir haben uns dann informiert: Hier hat es aufgrund eine kalten Meeresstroms nie mehr als 22°C und es ist immer bewölkt und windig. Na toll! Aus der Traum von einem entspannten Tag am Strand. Ich war ja so froh um meine Fleecejacke!
Wir haben uns dann erst mal den Hafen von San Antonio angeschaut. San Antonio wirkt etwas einsam und heruntergekommen, aber der Hafen ist echt schön (übrigens der zweitgrößte Chiles). Es gibt viele kleine, bunte Fischerboote. Die Attraktion schlechthin sind Seehunde, die einfach so auf Steinen im Hafenbecken faulenzen und Pelikane, die durch die Lüfte segeln. Natürlich gibt es auch einen Fischmarkt – das hat vielleicht gestunken!
Wir haben dann überlegt, ob wir noch zum Strand fahren sollten – immerhin haben wir in unsren kurzen Sachen ziemlich gefroren. Aber wenn wir doch schon mal da waren…Also nahmen wir einen Bus (hier Mikro genannt) zu einem der längsten Strände Chiles: Las Rocas de Santo Domingo. Das war eine gute Entscheidung! Zwar war das Wetter kaum besser, dafür war der Strand war wunderschön. Kilometerlang und wegen dem schlechten Wetter menschenleer. Und das Faszinierende sind ja die Felsen (Rocas). Der Sand ist eher dunkel und übersät mit Muscheln und anderen Überresten von Meerestieren. Das Meer wirkte etwas ungemütlich und war eisigkalt! Hatte aber auch was an sich. Schade, dass man diesen Strand aufgrund des Wetters kaum zum Baden benutzt. Wir sind dann zwischen den Felsen durch und am Wasser entlanggegangen. Die Landschaft über dem Strand war total grün und sehr idyllisch. Der Ort ist etwas nobler – lauter Ferienhäuser von reichen Leuten. Hat mir aber sehr gut gefallen.
Abends haben wir dann wieder einen Bus zurück nach Santiago genommen – dort war es sonnig und warm…Wir waren dann durch die Kälte und die frische Meeresluft (im Vergleich zur versmogten Luft aus Santiago echt ein Traum!) doch alle etwas müde und haben abends nichts mehr gemacht.













Samstag, 12. November 2011

Wochenreport (07. bis 11.11.)

Also meine Woche war wenig ereignisreich. Habe ja jetzt inzwischen hier auch so etwas wie einen Alltag: Ich geh zum Arbeiten in den Kindergarten und bin unter der Woche abends nicht groß unterwegs, weil alle eher etwas geschafft sind und abends weniger aktiv.
Aber im Kindergarten gefällt es mir immer noch gut. Inzwischen läuft das gut und ich kann mich soweit ganz gut integrieren. Ist auch Wahnsinn, wie schnell Kinder an einem hängen. Diese Woche war ich bei den größten. Die können schon echt viel und sind teilweise richtig anständig! Ich hätte auch schon zwei, drei Mädels, die ich gleich adoptieren würde J
Jeden Mittwochabend ist hier in Santiago eine Party für Austauschstudenten und andere Leute aus dem Ausland. Und da war ich diesen Mittwoch mit ein paar Leuten. Das Ganze nennt sich MiercolesPo (nicht wundern, die Chilenen hängen hier an fast jedes Wort ein -po an…) und es war voll super. Also die Chilenen wissen schon, wie man feiert – auch unter der Woche. Wir waren echt fast die ganze Nacht dort. Gut, dass ich am Donnerstag frei hatte, weil ich mal wieder auf das Einwohnermeldeamt musste, um meinen chilenischen Personalausweis abzuholen. Ich bin jetzt tatsächlich Besitzerin einen chilenischen Ausweises (nicht zu vergessen: auf dem meine zehn Fingerabdrücke gespeichert sind!).
Am Freitagabend waren wir auf einem Konzert mit traditioneller chilenischer Musik – eine Gruppe, bestehend aus vier Männern und alle in Ponchos gekleidet mit einem bestimmten Hut und Gitarre. Das war ganz gut und interessant.
Ansonsten hab ich inzwischen auch Franzosen und Chilenen kenngelernt. Und ich bin das erste Mal in einem normalen Auto mitgefahren – geht schon, dass der Fahrer (nicht mehr so ganz nüchtern…) nachts um 4 Uhr mit knapp 100 km/h und sieben Mitfahrern durch dir Stadt heizt. Aber das scheint hier keine Carabineros zu interessieren.
Auch ansonsten geht’s mir nach wie vor sehr gut hier!

Montag, 7. November 2011

Das Glück der Erde (05./06.11.)

Nach einer kurzen Woche kam das Wochenende sehr schnell.
Und am Samstag konnte ich sogar ausschlafen. Gegen Mittag ging’s dann mit Bianca shoppen. Und zwar in das Einkaufsviertel Patronato. Da gibt’s nur Geschäfte und Straßenstände, die superschöne Sachen superbillig verkaufen. Also perfekt für einen Shoppingsamstag. Es gibt tolle Klamotten, die man in Deutschland nicht bekommt. Ich hätte mich hier bestimmt neu einkleiden können – leider war mein Budget doch begrenzt und leider auch mein Gepäck für den Heimflug. Zwar waren hier Menschenmassen unterwegs, aber da musste man sich halt dann durchboxen.

Sonntag war dann das Highlight der Woche. Da ging’s nämlich in die nahgelegenen Berge und in die Natur. Wir hatten vor, einen geführte Reittour durch die Anden zu machen.
Um ins Cajón del Maipo, dem Naherholungsgebiet der Santiaguiner, zu kommen, sind wir schon früh aufgestanden und um neun ging’s mit einem Bus raus aus der Stadt. Die „größere“ Stadt im Cajón ist San José – und ist aber eher mit einem Kaff vergleichbar. Aber dafür sehr schön gelegen; sehr grün und von Bergen umgeben und es wachsen dort sogar Kakteen. Sehr süß alles. Wahnsinn, man fährt hier eine Stunde und ist direkt in den Anden!
Wir waren zu fünft, fünf Deutsche.
In San José gab’s dann einen kleinen Markt, über den wir geschlendert sind. Und dann mussten wir in ein anderes Dorf, von dem aus unserer Reittour losging. Wir sind mi dem Bus gefahren, auf den wir aber lange warten mussten (chilenische Fahrpläne und chilenische Pünktlichkeit…).
Das Dorf bestand doch dann tatsächlich aus einer Straße und wir hatten Schwierigkeiten, zum Mittagessen eine Empanada aufzutreiben. Dafür war dann die, die wir gefunden haben, im Steinofen gebacken – superlecker J
Gegen vier Uhr saßen wir dann auf den Pferden. Keiner von uns konnte reiten (oder hat es wenn dann schon lange nicht mehr gemacht), aber das war egal, weil wir nur im Schritt geritten sind. Wir hatten einen guía, Michele, und dann ging’s los. Es war so wunderschön! Wir sind da einfach so vor uns hingeritten und es war so entspannend! Immer noch umgeben von lauter Bergen, die teilweise noch schneebedeckte Gipfel hatten. Ansonsten nichts außer Natur. Wir kamen dann an den Fluss, den Río Maipo, an dem wir angehalten und Pause gemacht haben. In der Zeit sind unendlich viele Fotos entstanden – unten eine kleine Auswahl.
Zurück sind wir dann der Sonne entgegenegritten, die langsam hinter den Anden verschwunden ist. Und gleichzeitig ist auch schon der Mond aufgegangen.
Nach über drei Stunden auf dem Rücken der Pferde sind wir sehr beeindruckt wieder abgestiegen.
Ein krönender Abschluss war dann die Heimfahrt: Wir hatten leider keine Ahnung, wann der letzte Bus nach Santiago fuhr und es war auch schon dunkel (Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Tour so lange dauern würde). Deshalb haben wir an der Bushaltestelle einfach mal den nächstbesten Bus angehalten. Es war ein Reisebus mit den Lokführern der Metro von Santiago, die von einem Betriebsausflug wiederkamen. Denen haben wir dann unsere Situation geschildert und die haben uns doch dann tatsächlich mitgenommen und zwar bis ins Zentrum vom Chile. Somit haben wir uns eine Menge Zeit und Kosten gespart und das war sogar ein kleiner Partybus. Die hatten super Stimmung und fanden das alle super, dass sie jetzt mit fünf Deutschen unterwegs sind und haben Fotos gemacht.
Es war ein so toller Tag J
Und am Abend bin ich totmüde in mein Bett gefallen.













Samstag, 5. November 2011

Mi Vida en Chile (03. bis 05.11.)

Nachdem ich letzten drei Tage jetzt gearbeitet habe, nutze ich mal die Gelegenheit, um ein bisschen was über meine Arbeit und mein Leben hier zu erzählen.
Also unter der Woche verlasse ich so zwischen halb und Viertel vor acht das Haus und gehe zur Bushaltestelle – meistens in der Früh noch mit einer Jacke, da es trotz der Wärme tagsüber nachts doch noch ganz schön abkühlt. Ich fahre zusammen mit Jeanine, der anderen deutschen Freiwillligen, Bus.
Im Kindergarten gibt es drei verschiedene Gruppen, die dem Alter entsprechen und die alle ihren eigenen Saal haben. Ich war bis jetzt in jeder Gruppe mindestens einmal und werde ab nächster Woche wöchentlich wechseln. Am Donnerstag hab ich sogar schon wieder einen Ausflug mit den Mittleren hier ins Nationalmuseum gemacht (und daraus gelernt: gehe niemals mit 3- bis 4- jährigen Kindern in ein Museum, weil sie sind unruhig und desinteressiert!).
Die Kinder haben hier einen ziemlich geregelten Tagesablauf, der auch dem eines deutschen Kindergarten gleicht:
Es gibt zuerst Frühstück (Brot mit Aufstrich und Milch), dann einen großen Stuhlkreis mit allen, dann kleine Spielgruppen, dann dürfen sie in einen großen Spielraum, in dem es alles gibt (ein Traum für Kinder!), dann gibt’s Mittagessen (das man manchen Kindern einflösen muss, weil sie aus irgendeinem Grund nicht essen wollen), dann Mittagsschlaf (Siesta), dann große Gruppe, dann Spielplatz draußen und zum Schluss nochmal Milch und Kekse. Zwischendurch putzen sie sich ziemlich oft die Zähne (da legen die Südamerikaner generell großen Wert drauf) und waschen sich auch zu jeder Gelegenheit die Hände (also hygienisch sind sie hier echt alle!). Ich helfe da mit, wo ich kann und bei so vielen Kindern gibt es immer was zu tun.
Was hier aber echt anders ist, ist die Art, wie die Erzieherinnen mit den Kindern umgehen. Die geben den Kindern ziemlich viel Nähe und kuscheln viel mit ihnen. Ich hab das Gefühl, das das Verhältnis hier zwischen Kind und Tía enger ist. Aber klar, die Kinder brauchen hier ja auch viel Liebe, die meisten haben ja keine Familie. Am Anfang war ich noch etwas auf Distanz, da man die Kinder nicht so gut kennt und sie dich auch nicht. Aber man lernt schnell, die Kinder lieb zu gewinnen. Und die meisten sind echt zum Knuddeln, einfach süß! Da kann man dann nicht anders und wenn sich 10 Kinder um deinen Schoß streiten, würdest du am liebsten alle sitzen lassen…Jedes Kind bekommt aber seine Portion an Liebe und Aufmerksamkeit (vor allem bringt man hier jedes einzelne Kind zur Siesta zum Einschlafen, mit Kuscheln und Streicheln). Und man merkt ganz deutlich, dass die Heimkinder mehr rebellieren.
Mit den Tías verstehe ich mich auch ganz gut. Die sind alle nett und auch aufgeschlossen. Das hier ist wirklich fast wie eine ganz große Familie.
Meistens fahre ich dann mit Jeanine gegen fünf Uhr wieder heim.

Ansonsten lebt sich’s hier ganz gut. So langsam fühl ich mich wohl. Ich hab inzwischen auch schon einiges an Reisen und Toren geplant und meine nächsten Wochenenden werden hoffentlich recht spannend. Santiago liegt einfach super: Eine Stunde bis zum Meer und eine Stunde in die Berge.
Was ich hier nicht mag ist der Verkehr. Ich bin froh, dass ich hier nicht Autofahren muss. Denn im Berufsverkehr kennt auch der Chilene keine Gelassenheit!

Das Essen ist hier eigentlich nicht so viel anders, als in Deutschland. Man isst hier viel Fleisch und viel frisches Gemüse und Obst. Was superlecker ist, ist die Empanada (eine gefüllte Teigtasche). Was ich aber vermisse, ist deutsche Butter, denn hier gibt es nur was, was mit Margarine vergleichbar ist (Mantequilla).

Und schön ist wieder Wochenende!

Dienstag, 1. November 2011

El Fin de Semana II (Wochenende 30.10./01.11.)

Am Montagnachmittag war ich beim Grillen. Bianca hatte gefragt, ob ich mitkommen wollte. Bianca macht zurzeit Praktikum bei ChileInside, meiner Organisation. Und sie und die Leute aus ihrem Büro wollten bei einem Freund von einer Grillen und ich sollte doch einfach mitkommen. Wir waren zwar dann nur zu viert, aber es war ganz nett.
Aber Grillen in Chile dauert etwas länger. Man grillt hier nämlich das Fleisch nicht so, wie wir in Deutschland in Stücken, sondern als Ganzes wie einen Braten. Das dauert dann natürlich, bis das durch ist. Und währenddessen isst man dann schon allerlei anderes Zeugs wie Empanadas (mit Hackfleisch oder Käse gefüllte Teigtaschen), Salat und trinkt einen Pisco Sour (das alkoholische Nationalgetränk der Chilenen, das etwas gefährlich ist, weil es so stark, aber gleichzeitig süß ist, sodass man das gut einfach so hinunterkippen kann). Und am Ende hat man dann, wenn das Fleisch fertig ist, gar keinen Hunger mehr: Wir waren danach alle pappsatt.
Heute Abend war Halloween und das wird hier ähnlich gefeiert wie in den USA. D.h. dass es eigentlich eher Fasching gleicht, weil sich die Leute einfach irgendwie verkleiden, egal ob als Vampir oder als Bunny. Echt schrecklich, was ich da heute alles gesehen habe…
Bianca und ich sind ohne Verkleidung feiern gegangen und wir hatten auch so unseren Spaß. Wir waren in einer Disco, in der eine Mischung aus Partymusik, wie wir sie kennen, und lateinamerikanischen Rhythmen gespielt wurde. Da konnte man schon echt gut zu tanzen – bis vier Uhr morgens!

Deshalb hab ich am Dienstag dann auch erstmal bis ein Uhr geschlafen.
Am Nachmittag hab ich mich dann in den kleinen Park, derfast vor meiner Haustür am Fluss Mapoche (fließt direkt durch Santiago) liegt, gesetzt und in der Sonne gelesen.
Später hab ich mich mit Bianca getroffen und wir sind ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Es war also ein recht unspektakulärer freier Tag…