Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Norden III: La Serena (13. bis 17.02.)

Am Montagmorgen ging es dann wieder raus aus dem Kaff Chañaral und nach La Serena, wo wir spätnachmittags ankamen. La Serena ist eine etwas größere Küstenstadt und im Gegensatz zu Chañaral voller Leben. Das ist im Sommer auch das Haupturlaubsziel der Chilenen. Es hat auch wirklich ein tolles Ambiente. Ca. 200.000 Einwohner, direkt am Meer und mit eigener Hafenstadt. Hier sind die Häuser oft noch im Kolonialstil erhalten und es ist total gepflegt und aufgeräumt. Nette Stadt, hat mir gut gefallen.
Am ersten Tag sind wir hat erstmal so in der Stadt rumgelaufen und sind dann zu der Hafenstadt Coquimbo. Coquimbo hat so ein kleines Wahrzeichen, ein Kreuz, dass Curz del III Milenium (Kreuz des III Jahrtausends) heißt und damals zur Jahrhundertwende gebaut wurde. Das steht auf einem kleinen Hügel und sieht abends ganz schön aus, wenn man es von Weitem sieht, weil es beleuchtet ist. Steht man aber direkt davor, ist das einfach nur ein Kreuz aus Beton, erinnert ein bisschen an ein Parkhaus. Aber man kann da mit einem Aufzug hoch fahren und hat einen schönen Ausblick auf ganz La Serena und Coquimbo.




Am Abend hatten wir dann ein absolutes Highlight: Hier gibt es das Valle del Elqui. Das ist hier ein Tal zwischen der Küstenkordillere, das sich von La Serena aus ins Landesinnere zieht. Das ist erstensmal sehr fruchtbar und deshalb wie so ein grüner Streifen. Und dort hat man einen der klarsten Sternenhimmel der Welt. Deshalb gibt es dort viele Observatorien und astronomische Wissenschaftsstationen. Und es gibt eben auch Touren in diese Observatorien, die natürlich nachts stattfinden. Wir wurden um neun Uhr abends abgeholt und sind dann erstmal zwei Stunden in das Tal rein und auf einen Berg gefahren. Schon auf dem Weg konnte man viele Sterne sehen, aber als wir dann ausgestiegen sind, hat es uns fast umgehauen! Man muss in diesem Moment den klarsten Sternenhimmel, den man bis dahin gesehen hat vergessen, denn man sieht wirklich mehr weiße Punkte als Nacht. Das erschlägt einen fast und die Sterne sind wirklich zum Greifen nahe. Man meint, umgeben von Sternenstaub zu und vor einem riesigen Bild zu stehen. Das ist der absolute Wahnsinn! Leider kann man davon ja keine Bilder machen…
Wir hatten so eine Führung, in der uns eine Frau alle möglichen Sternbilder gezeigt hat, die man sehen konnte, und das waren eine Menge: Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Waage, den kompletten Oreon und andere Konstellationen, die es nur auf der Südhalbkugel gibt, z.B das Cruz del Sur, das hier so ist wie bei uns der Große Wagen. Und wir haben auch den Mars gesehen und Sirius und mit bloßem Augen sogar andere Galaxien. Das war so atemberaubend! Wir durften auch durch so riesige Teleskope schauen und wir haben außerdem viel über das Weltall gelernt. Einfach super. Am liebsten hätten wir uns da hingelegt und hätten das noch Stunden angeschaut.
Am nächsten Tag ging es nach Punta de Choros. Da sind wir ca. zwei Stunden mit einem Bus hingefahren. Von dort aus kann man Bootstouren auf umliegende Inseln machen. Mit dem Boot (eine kleines Motorboot, in das ca. 10 Leute passen) fährt man dann an einer Delfinkolonie vorbei und wir haben aus nächster Nähe Delfine gesehen. Man konnte dann auf der Isla Damas aussteigen. Das ist eine kleine Insel und sowas von schön. Umgeben von weißem Sandstrand und auf der Insel wachsen sämtliche Kakteenarten. Wir haben die Insel einmal umrundet und es war total schön, so unberührte Natur.
Die Bootsrundfahrt ging dann weiter zu einer anderen Insel, die wir auf dem Boot umrundeten. Da konnten wir Seelöwen sehen und – ein weiteres Mal – Pinguine! Da leben die kleinesten Pinguine, die Humbolt-Pinguine. Voll süß!


Isls Damas: Wer erkennt die alte Damen in dem Felsen?



Humboldt-Pinguine

Ein weiterer Tagesausflug ging dann ins Valle del Elqui, diesmal bei Tageslicht. Wir sind in ein kleines Dörfchen, gefahren, vorbei an lauter Traubenplantagen. Hier wird der „Nationalalkohol“ Chiles, der Pisco, hergestellt. Das ist ein Traubenschnaps. Da wird aus den Trauben erst Wein gemacht und der wird dann nochmal destilliert und das ist dann Pisco. Wir waren in dem Dorf dann in einer der ältesten Pisco-Destillerien Chiles und hatten da eine Führung. War ganz interessant.




An unserem letzten Tag unserer Reise in den Norden haben wir einen Strandtag gemacht, denn La Serena hat auch viel Strand.

Jetzt übers Wochenende bin ich mal wieder auf Durchreise in Santiago und am Montag geht es wieder rüber nach Argentinien, nach Mendoza und Córdoba.

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