Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Norden I: San Pedro de Atacama (06. bis 10.02.)

Am Montag, den 6. Februar ging es dann in den Norden Chiles. Von Santiago aus bin ich geschlagene 24 Stunden mit dem Bus nach San Pedro de Atacama gefahren. Unglaublich, diese Weiten dieses Landes, man fährt 24 Stunden und befindet sich immer noch im gleichen Land. Und dabei bin ich noch nicht mal nah an der nördlichen Grenze Chile Aber Reisen im Bus ist hier sehr beliebt und total angenehm. Es gibt so bequeme Sitze, die fast noch besser sind als im Flugzeug. De größte Teil des chilenischen Nordens ist Wüste. Man darf sich das aber nicht so wie die Sahara-Wüste vorstellen, dass es nur Sand und Dünen gibt, denn die Atatcama-Wüste (die trockenste Wüste der Welt!) besteht aus rotbraunem Gestein und Geröll und wird von vielen Bergen durchzogen. Im südlicheren Teil gibt es auch noch ein bisschen Vegetation wie Kakteen, aber je nördlicher, desto kahler. Das ist aber schon ein interessantes Bild, was man da sieht, denn man hat das Meer und gleich an der Küste fängt die Wüste an.
Am Dienstagmorgen bin ich dann in San Pedro de Atatacama angekommen. Das ist eine sehr kleine Stadt mitten in der Wüste, die sozusagen eine Oase ist. Das Dorf ist ziemlich touristisch und es gibt außer vielen Hostels, Reiseagenturen, Minimarkets und sonstigen touristischen Einrichtungen nicht viel. Aber es ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüste. Aber es hat auch einen gewissen Charme, alles kleine Häuschen und es gibt keine geteerten Straßen, sondern nur Schotterwege. Wenn man Richtung Anden schaut, dann thront ein riesiger Vulkan, dessen Spitze schneebedeckt ist und meistens in Wolken hängt, über San Pedro. Ansonsten ist es schon noch ziemlich ursprünglich, man muss an Wasser und Elektrizität sparen und es gibt viele Kusthandwerkerstände.
Ich hab mich dort mit Katti getroffen, eine Deutsche, die schon einen Tag vor mir da war. Unser Hostel war total gemütlich, alternativ, aber es hat sehr gut in einen Ort wie San Pedro gepasst. Katti und ich haben uns dann Touren für die nächsten Tag organisiert, denn ohne gebuchte Touren kann man hier nirgend wo hin, weil alles geschützte Gebiete sind und außerdem kann man hier an interessante Punkte viele Kilometer zurücklegen und braucht ein Auto.
Wir hatten allerdings ein bisschen Pech mit dem Wetter: Es gibt dort ca. 10 bis 20 Tage, meistens im Februar, 
an denen es regnet (die einzigen Tage im Jahr!). Und wir haben genau diese Tage erwischt und deshalb konnten wir ein paar Sachen, die wie eigentlich unbedingt machen wollten, nicht machen. Aber es war auch echt witzig, in der trockensten Wüste der Welt Regen zu erleben und das jeden Tag um die gleiche Uhrzeit…
Unsere erste Tour ging am Mittwoch zuerst zu den Lagunas Altiplánicas. Hier in der Gegend gibt es sehr viele Vulkane und dort herum lauter Lagunen, die zwischen den Bergen aus 4000 Meter Höhe liegen. Wir sind da hoch gefahren mit so einem Minivan und es war echt schön. Man war in den Bergen, auf denen teilweise echt Schnee liegt und dann hat man da die kristalklaren Lagunen und nach unten einen Blick auf die Wüste. Das ist schon ein bisschen paradox.






Ein Higlight bei San Pedro de Atacama ist die Salar de Atacama, eine Salzwüste. Die besteht aus lauter Salzkristallen und ist auch etwas, was ich davor noch nie gesehen habe. Ziemlich beeidruckend! Und dort leben dann doch tatsächlich Flamingos. Denn es gibt seltsamerweise mitten in dieser Salzwüste Süßwasserlagunen. Ihr merkt schon, dort hält die Natur einiges an Überraschungen bereit!




Am Abend ist dann auch Felix zu uns gestoßen, der aus Bolivien gekommen ist. Wir waren dann also zu dritt unterwegs.
Am nächsten Tag sind wir zu einer Ruine einer alten Festung gegangen, die von den indianischen Ureinwohnern zum Schutz diente. Zuerst haben wir uns da nichts so spektakuläres vorgestellt, aber das war dann doch ganz schön groß und obwohl keiner von uns auf Macchu Picchu gewesen ist, hat uns das sehr daran erinnert. Die Indianer haben das in den verschiedenen Kriegen hier in der Region als Rückzugsort genutzt und später dann natürlich auch zur Verteidigung gegen die spanischen Eroberer.


Pukara de Quitor

Dann gibt es dort auch noch in der Salzwüste neben den Süßwasserlagunen Seen, die mehr Salzgehalt haben als das Tote Meer. Da gibt es dann Ausflüge zum Baden hin. Und da schwebt man echt an der Oberfläche und kann wegen dem starken Auftrieb nicht mal schwimmen und nicht untergehen. Leider konnten wir das nur kurz genießen, weil es dann eben angefangen hat zu regen und zu gewittern, was echt schade war.
Das absolute Highlight war aber das Valle de la Luna, das Mondtal. Dort sind die rotbraunen Felsen so eigenartig und teilweise mystisch geformt, dass es eben wie auf dem Mond aussieht. Man sagt auch, dass, wenn die NASA die Mondlandung tatsächlich nur inszeniert hat, dann haben die das im Valle de la Luna gemacht. Wir hatten da eine Tour spätnachmittags/abends zum Sonnenuntergang. Und es ist einfach so atemberaubend! Diese Felsformationen sind der absolute Hammer! Und in der Abendsonne schimmerten sie so schön und der Sonnenuntergang war einfach gigantisch! Wahnsinn, was die Natur nicht alles schaffen kann! Einfach unbeschreiblich schön.






Was wir noch gerne angeschaut hätten, wären die Tatio-Geysire gewesen, bei denen schießt zum Sonnenaufgang heißer Wasserdampf aus der Erde und das muss auch ein tolles Naturschauspiel sein, aber unsere Tour wurde wegen Regen eben leider abgesagt.

Also die paar Tag in der Wüste haben mich echt fasziniert. Sowas habe ich davor noch nicht gesehen und war total neu für mich und deshalb echt eindrucksvoll. Es haben sich viele Bilder in meinen Kopf geprägt, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde!

In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir die tiefste Wüste wieder verlassen und sind wieder Richtung Süden gefahren. Nächste Station: Strandwochenende in Chañaral.

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