Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Samstag, 4. Februar 2012

Buenos Aires (22.01. bis 02.02.)

 Nach dem Süden ging es jetzt die letzten zehn Tage in die südamerikanische Metropole Buenos Aires. Diese Stadt ist einfach der absolute Hammer, ich bin immer noch ziemlich geflasht! Man sagt über Buenos Aires, dass es eine europäische Stadt ist, die von Italienern nach französischem Vorbild gebaut wurde und von spanischsprechenden Engländern bewohnt wird. Zu den Italienern: Die ersten Siedler waren Italiener. Zu den Franzosen: An jeder Ecke steht ein tolles Bauwerk und eigentlich würde man keines davon so in Südamerika erwarten. Lauter alte Paläste und Kathedralen, so richtig schön. Man sagt ja manchmal auch das Paris von Südamerika. Zu den Engländern: Argentinier sind sehr höfliche Leute und immer zuvorkommend. Und sie stehen gerne Schlange, ob das jetzt für den Bus, die Bahn oder ds Kino ist. Es wird nie gedrängelt und alles gehr sehr geordnet voran. Zu den Spaniern: Im Endeffekt waren es halt doch die Spanier, die Argentinien kolonialisiert haben.
Buenos Aires liegt direkt am Río de la Plata, der ist aber eine ganz schöne Drecklarche, weil da viele Abflüsse der Stadt hineingeleitet werden und deshalb nicht zum Baden einlädt.

Wir waren zu zweit unterwegs, Lara und ich, und wir hatten zehn Tage Zeit. Zuerst dachten wir, dass das für eine Stadt ganz schön lange wäre, aber man kann hier einfach so viel machen und die Stadt auf sich wirken lassen, da wurde uns nicht langweilig.
Wir haben bei Bekannten von Laras Familie gewohnt. Die wohnen zwar etwas außerhalb von der Stadt, aber mit der Bahn brauchten wir nur eine halbe Stunde. Das Haus liegt in einer feineren Gegend und ist sehr riesig mit einem großen Garten und Pool. Uns ging es da ziemlich gut: Die Hausherren waren gar nicht da, sondern im Urlaub. Aber die lassen hier ihre Häuser nie alleine, sondern es sind immer die Hausangestellten, in unserem Fall die Frau, die sich um den Haushalt kümmert und der Mann, der sich um die Hausmeisterarbeiten kümmert und ihr Sohn, da, die auch mit in dem Haus wohnen. Wir hatten das ganz separate Gästehaus für uns alleine und das alleine war schon riesig. Und wir durften den Pool benutzen. Also wir haben da richtig Urlaub gemacht und hatten es echt entspannt J.


Unser Häuschen

Ganz wichtig dort sind der Mate-Tee (aufgegossener Kräutertee, der aus einem bestimmten Gefäß, der Calamate, und mit einem bestimmten Strohhalm, dem Bombilla, getrunken wird) und natürlich der Tango, mit dem man an jeder Straßenecke in Kontakt kommt. Jeden Abend sind da mehrere Künstler in der Fußgängerzone und geben ihr Können zum Besten.
Wir haben alle wichtigen Viertel abgeklappert:
Puerto Maderno, der Hafen
Palermo, das Partyviertel
San Telmo, das Markt- und Tangoviertel
Recoleta, das Reichenviertel
La Boca, das Künstlerviertel und das Viertel des erfolgreichsten argentinischen Fußballclubs Boca Juniors.




Markt in San Telmo

In La Boca

Natürlich durfte auch der Plaza de Mayo nicht fehlen. Hier findet jeden Donnerstagnachmittag eine Demontration der Madres de la Plaza de Mayo statt. Das sind die Mütter und Großmütter, deren Söhne und Enkel während der Militärdiktatur grundlos verschwunden sind. Und die protestieren für Gerechtigkeit und die Aufklärung der Prozesse.
Und natürlich waren wir auch beim Obelisken, dem Wahrzeichen der Stadt, der auf einer der breitesten Straßen der Welt, der Avenia 9 de Julio, steht.


Plaza de Mayo

Regierungsgebäude Casa Rosada

El Obelisco

Avenia 9 de Julio

Las Madres de la Plaza de Mayo

Einen Tag lang waren wir auch in Uruguay. Wir sind mit der Fähre drei Stunden über den Río de la Plata gefahren, von Buenos Aires nach Colonia de Sacramento. Das ist eine der ältesten Städte Südamerikas und wunderschön. So richtig ruhig und klein. Erinnert irgendwie an eine italienische Stadt im Süden oder so. Total malerisch und gemütlich.


Colonia de Sacramento, Uruguay



Gleich am ersten Tag haben wir auch durch Zufall andere Deutsche beim Fotos machen kennen gelernt, die hier alle auf eine Sprachschule gehen. Mit denen waren wir dann öfters unterwegs. Und wir haben einen Schweizer, den wir aus Punta Arenas kannten, in Buenos Aires wieder getroffen…so klein ist die Welt. Es war schon echt verdammt cool und witzig.
Highlight war ein Konzert einer Percussion-Gruppe. Die sind vielleicht abgegangen und haben die Menge zu feiern und tanzen gebracht, das war auch einmalig. So, wie man sich Südamerika immer vorstellt. ¡Fue la raja!




Jetzt bin ich grad erstmal wieder ein paar Tage in Santiago und am Montag geht es weiter in den Norden, in die Atacamawüste. Das wird auch nochmal genial!

Ganz liebe Grüße von der Südhalbkugel, ich vermisse euch!
Sabrina J

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