Willkommen :)

So, jetzt ist es soweit, auch ich verlasse Deutschland für die nächsten drei bis vier Monate. Es geht nach Chile - laut der Ureinwohner Aymara dahin, "wo die Welt zu Ende ist".
Ich verbringe diese Zeit in einem Kinderheim für sozial benachteiligte Kinder direkt in Santiago de Chile, der Hauptstadt. Ich wohne bei einer Gastfamilie, einer allein erziehenden Mutter mit zwei Töchtern im Alter von 18 und 20.
Mit dem Blog versuche ich, euch so weit wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, viele neue, aufregende, spannende und erlebnisreiche Sachen zu posten.

Dienstag, 22. November 2011

Valapraíso und Viña del Mar (Wochenende 19./20.11.)

Am Samstagmorgen ging’s also mit dem Bus los nach Valparaíso, der legendären Hafenstadt von Chile. Wir waren zu viert, Lara, Bianca, Felix und ich und die Fahrt an die Küste dauert so ca. 2 Stunden. Wir haben ja aus den Erfahrungen von letzter Woche gelernt und mehrere Wetterberichte angeschaut. Es sollte so 20°C und Sonnenschein werden. Also für hier doch eher kühl, deswegen hatten wir mehr lange und „warme“ Sachen dabei. Umso erfreut waren wir, als wir wirklich bei Sonnenschein und angenehmer T-Shirt-Temperatur ausgestiegen sind. Es war perfekt für eine Stadtbesichtigung.
Valparaíso ist auf lauter Hügeln erbaut und es gibt einen unteren Teil der Stadt, el plan, und einen oberen, los cerros. Eigentlich ist die Stadt schon ziemlich alt. Aber sie liegt sehr malerisch und gemütlich zwischen und auf den Hügeln. Die Häuser sind nämlich alle ganz bunt und voll süß. Viele sind auch schön bemalt. Mir hat’s sehr gut gefallen.
Wir sind dann natürlich gleich mal zu Hafen. Das ist der größte in Chile. Lauter Containerschiffe, Kräne, die Container auf die Schiffe laden, Werften, Fischerboot und die chilenische Marine hat hier auch ihren Standpunkt. Wir haben eine Hafenrundfahrt mit dem Schiff gemacht. Das war super. Erstens, weil Hafen immer spannend sind und zweitens, weil man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat. Weil wenn man einfach nur in der Stadt steht, sieht man von den Hügeln ja nicht so viel. Das sieht man dann erst vom Wasser aus. Das Wasser war für Hafenverhältnisse echt klar und so schön blau.
Über Mittag wurde es dann ganz schön heiß, aber es gab immer eine angenehme Meeresbrise. Was man hier auch auf jeden Fall gemacht haben muss, ist mit einer Standseilbahn, sogenannten ancesores von el plan auf einen cerro zu fahren. Diese Seilbahnen sind schon ganz schön alt und es funktionieren nur noch wenige. Wir sind auf den Cerro Alegre rauf. Von da oben hatte man einen weiteren wunderschönen Blick auf Stadt, Hafen und das unendliche Meer. Oben kann man dann durch kleine, bunte Gassen gehen, durch die man immer wieder das Blau des Meeres schimmern sieht und es gibt Stände mit Bildern und Schmuck. Wir kamen dann gleich noch auf den Cerro Conceptión und von dem aus sind wir runtergegangen.
Die Zeit ist voll schnell vergangen und es war schon bald wieder später Nachmittag.
Bianca ist dann mit dem Bus zurück nach Santiago gefahren, weil es ihr nicht gut ging. Lara, Felix und ich hingegen haben einen Bus nach Viña del Mar gefahren – ca. 10 Minuten Fahrtzeit. Das ist der Nachbarort und ist so ganz anders als Valparaíso. Während Valparaíso eher das größere Fischerdörfchen ist, ist Viña eher die schicke Stadt mit Hochhäusern, plamengesäumten Straßen und laaangem Sandstrand und gleicht vom Ambiente her sehr einer Stadt an der Côte d’Azur.Und es gibt hier im Februar sogar auch so Festspiele wie in Cannes. Wir sind dann erst in unser Hostel und haben da unser Gepäck eingesperrt. Das Hostel ist ziemlich klein, aber ganz nett. Und dann ging’s gleich an den Strand. Wir wollten uns dort den Sonnenuntergang anschauen. Bis dahin hatten wir aber noch eine Stunde Zeit. Zum Baden war es leider schon zu kühl. Nur die Füße bekamen etwas vom Meer ab. Dafür war das Licht super, um tolle Fotos zu machen. Der Sonnenuntergang war nicht wie erhofft über dem Meer, sondern über den Cerros von Valparaísp, was aber auch echt schön war.
Sobald die Sonne weg war, wurde es kalt und deshalb haben wir uns schnell ein Restaurant gesucht. Und danach haben wir uns entschieden, einen gemütlichen Abend zu machen: Wir kauften uns eine Flasche Pisco. Den mischt man hier mit Cola oder Zitronenlimonade und trinkt den so wie bei uns Wodka-O. Und es schmeckt 1000 Mal besser! Damit setzten wir uns dann in den Aufenthaltsraum vom Hostel und bis 3 Uhr in der Früh war die Flasche leer J
Wir haben in einem 12-Mann-Zimmer geschlafen. Zun schlafen war’s ok, aber es gab für das gesamte Hostel nur eine Dusche und ein Klo für jeweils Männer und Frauen…Dafür war das Frühstück für Hostelverhältnisse echt gut.
Wir wollten einen Strandtag machen. Ansonsten kann man hier auch nicht viel anschauen, außer dem botanischen Garten, in den wir auch noch einen Abstecher machten. Der war echt schön – voller Plamen und bunten Blumen.
Es war heute ziemlich warm und die Sonne schien von einem blauen Himmel – perfekt also für den Strand. Der Strand ist ellenlang und das Meer wunderschön blau. Man kann nur leider nicht so gut schwimmen, weil die Wellen hier sehr hoch sind und eine unglaubliche Kraft haben. In einem Moment berühren die Zehen gerade mal das Wasser und ein paar Sekunden später steht man bis zur Brust im Wasser. Und die Wellen ziehen dann einen mit rein. Deshalb gab’s nur ein fröhliches Plantschen in den Wellen – aber immerhin waren wir jetzt auch mal im Pazifik baden J
Alles war schön und gut – wir lagen am Strand und ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, die übrigens hier durch ein kleines Ozonloch recht stark ist – bis ich meine Kamera aus meiner Handtasche holen wollte und meine Handtasche nicht mehr da war. Ich suchte überall, fand sie aber nicht – geklaut! Mit allen wertvollen Sachen wie Handy, Kamera und Geld. Und dabei haben wir echt super aufgepasst, ich weiß immer noch nicht, wie das passieren konnte. Es waren immer nur zwei im Wasser, während ein anderer auf die Sachen aufgepasst hat. Und wir haben sie eigentlich nie aus den Augen gelassen. Das muss in einem winzigen Augenblick gewesen sein, als wir alle nicht hingeguckt haben. Das war vielleicht ärgerlich! Wir sind dann überstürzt los zur nächsten Polizei, die gleich an der Straße war. Aber in so einen Fall kann man ja gar nichts machen – ich hab’s ja nicht mal bemerkt. Ich hab dann vorsichtshalber Anzeige erstattet. Das war echt doof und schwierig. Meine erste Anzeige, die ich in meinem Leben gemacht habe, war also in Chile auf Spanisch, nachdem mir am Strand mit vielen Leuten meine Handtasche mit allen Wertsachen gestohlen wurde…Ich war voll wütend. Da freut sich jetzt einer über eine neue Kamera mit superschönen Bildern von gestern.
Wir sind dann gleich nach Valparaíso zurück gefahren, weil von da aus unser Bus zurück nach Santiago gegangen ist. Wahnsinn, wie ein so schönes, perfektes Wochenende ein so blödes Ende haben kann. Aber ich kann jetzt nichts mehr ändern, damit muss ich mich jetzt wohl oder übel abfinden - ¡Bienvenido a Chile!
Als ich dann daheim war gab’s dann auch nur noch zwei Sachen, die ich gemacht habe: Duschen, Decke über den Kopf und gute Nacht!

Viele tolle Bilder sind natürlich auch durch die Kameras von den anderen entstanden. Ich werde ein paar nachliefern, sobald ich sie habe!

Nachgelieferte Bilder:

Valparaíso
















Viña del Mar












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